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Zuverlässigkeit der Frakturklassifikation von Beckenfrakturen – Tile/AO, Young & Burgess und FFP
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Das Ziel der Studie war die Messung der Zuverlässigkeit bezogen auf drei verschiedene Klassifikationssysteme (Tile/AO, Young&Burgess, FFP) für Beckenring Frakturen. Unterschiedliche Erfahrungsniveaus der Betrachter wurden miteinander und repetitiv (Intraobserver) evaluiert. Erstmalig wurde die, für geriatrische Patienten entwickelte, FFP (Rommens) Klassifikation analysiert.
Methoden: Insgesamt wurden 156 CT Becken von Patienten mit Os sacrum Frakturen analysiert. Vier Teilnehmer unterschiedlicher Erfahrungsniveaus (Medizinstudent, Assistenzarzt 3. Jahr, Oberarzt, Chefarzt) begutachteten und klassifizierten eigenständig Becken CTs. Es fand eine Inter- und Intra-Beobachter Analyse statt. Die Intra-Beobachter Analyse wurde 8 Wochen später verblindet wiederholt. Es wurden Kappa nach Landis und Koch und der ICC bezüglich der Zuverlässigkeit ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Zuverlässigkeit aller Beobachter zwischen den Klassifikationssystemen war ausreichend (ICC: OTA 0,55, Y&B 0,42, FFP 0,58). Wurden nur die jeweiligen Hauptkategorien betrachtet (z.B. B- oder C-Frakturen), wurde eine erhebliche (substantial) Übereinstimmung zwischen den erfahreneren Teilnehmern gemessen (Kappa: OTA 0,64, Y&B 0,62, FFP 0,67). Die unerfahreneren Teilnehmer erreichten eine ausreichende Zuverlässigkeit in allen drei Klassifikationen (Kappa: OTA 0,23, Y&B 0,23, FFP 0,44).
Für den unerfahreneren Betrachter scheint die Klassifikation von Beckenfrakturen nicht zuverlässig durchführbar zu sein. Steigende Erfahrung in der Beckenchirurgie war Grundlage für eine verbesserte und erhebliche Übereinstimmung in allen drei Systemen. Die FFP Klassifikation zeigte die höchste Zuverlässigkeit für die unerfahreneren Teilnehmer.