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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Wertigkeit des Röntgen Thorax in der Knochen- und Weichteiltumornachsorge

Meeting Abstract

  • presenting/speaker David Steimer - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Ayse Teker - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Tilman Graulich - Klinik für Unfallchirurgie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Viktor Grünwald - Klinik für Hämatologie und Onkologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Martin Panzica - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT26-1097

doi: 10.3205/18dkou404, urn:nbn:de:0183-18dkou4045

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Steimer et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Primäre Sarkome der Extremitäten stellen ein heterogenes Feld multipler Entitäten dar. Insbesondere die als highgrade bezeichneten Sarkome (G2 und G3) zeigen eine hohe Rate pulmonaler Metastasierung. Bei Kindern mit Osteosarkom ist eine primäre Metastasierung bei Diagnosestellung von ca. 15% beschrieben, wobei Lungenmetastasen den mit Abstand größten Anteil von ca. 85% ausmachen.

Die generelle Metastasierung bei peripheren Weichteilsarkomen wird zwischen 15% und 20% angegeben. Die chirurgische Resektion von isolierten Metastasen zeigt einen Überlebensvorteil im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie. Es ist daher sowohl in der Primärdiagnostik als auch in den Verlaufsuntersuchungen von großer Wichtigkeit ein suffizientes Screening von Lungenrundherden durchzuführen. In der Primärdiagnostik hat sich hierbei das Dünnschicht-Computertomographie des Thorax als Goldstandard bewährt, welches eine Sensitivität bei Metastasen >5 mm von deutlich über 70% aufweist.

Die Patienten werden im Follow-up vierteljährlich kontrolliert. Es stehen ca. 8 mSv pro durchgeführte CT Thorax eine erhebliche Strahlenbelastung bedeutet, dem konventionellen Röntgen des Thorax in zwei Ebenen bei 0,1-0,2 mSv gegenüber. Ein weiterer Aspekt sind die logistischen als auch die finanziellen Aufwändungen, die durch CT-Kontrollen entstehen.

Methodik: Es wurden 337 Patienten mit Knochen- und Weichteilsarkomen retrospektiv ausgewertet, die zwischen von 1997 bis 2015 im Zentrum für Knochen- und Weichteiltumore der MHH behandelt wurden. Erfasst wurde die Metastasierung zu Beginn der Behandlung bzw. Zeitpunkt der Metastasierung im Verlauf.

Zusätzlich wurde die Screening-Methode (Röntgen, CT) erhoben.

Einflüsse wie z.B. Chemotherapien oder Radiatio nach unterschiedlichen Studienprotokollen wurden berücksichtigt, ebenso operative Maßnahmen, wie Metastasektomien.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 337 untersuchten Patienten zeigten sich bei 96 Lungenmetastasen. Davon zeigten 29 Patienten bei Erstdiagnose im Rahmen der Staging-Untersuchung pulmonale Filiae.

Im ersten Jahr kamen 28 Patienten im Rahmen der Nachsorgeuntersuchung hinzu. Im zweiten Jahr 23 Patienten, im dritten Jahr 9 Patienten. In den halbjährlichen Kontrollen bis zum Ende des fünften Jahres zeigten 5 Patienten Lungenmetastasen und bis zum Ende des zehnten Jahres (Ende des Beobachtungszeitraumes) weitere 8 Patienten (vgl. IMAGE 01). Bei 23 Patienten wurde per konventionellen Röntgen des Thorax die Metastase direkt diagnostiziert Bei weiteren 20 Patienten zeigten sich Auffälligkeiten die mittels CT verifiziert wurden. Dem gegenüber wurden 46 Patienten direkt per CT des Thorax diagnostiziert.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass 53% der aufgetretenen Metastasen per konventionellem Röntgen diagnostiziert oder erkannt wurden. Im Hinblick auf die oben dargelegten Vorteile, hat aus unserer Sicht die konventionelle Röntgendiagnostik weiterhin einen festen Stellenwert in der Tumornachsorge. Der Beobachtungszeitraum erscheint adäquat.