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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Einfluss der Metastasektomie auf das Überleben von Patienten mit metastasiertem Weichteilsarkom. Resultate einer Bi-Center Studie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Maria Anna Smolle - Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Veroniek van Praag - Department of Orthopaedic Surgery, LUMC, Leiden, Netherlands
  • Florian Posch - Universitätsklinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Onkologie, Graz, Austria
  • Marko Bergovec - Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Joanna Szkandera - Universitätsklinik für Innere Medizin, Klinische Abteilung für Onkologie, Graz, Austria
  • Bernadette Liegl-Atzwanger - Medizinische Universität Graz, Institut für Pathologie, Graz, Austria
  • Michiel van de Sande - Department of Orthopaedic Surgery, LUMC, Leiden, Netherlands
  • Andreas Leithner - Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, Medizinische Universität Graz, Graz, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT26-460

doi: 10.3205/18dkou402, urn:nbn:de:0183-18dkou4024

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Smolle et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Prognose von Patienten mit metastasiertem Weichteilsarkom (WTS) ist relativ schlecht. Metastasektomien werden bei diesem Patientengut oftmals angewandt, wobei die Evidenz dafür von unkontrollierten klinischen Studien stammt. In dieser Studie wurde durch Anwendung von fortgeschrittenen statistischen Methoden der Einfluss einer operativen Therapie vs. "nicht-invasive" Behandlungsmethoden bei Patienten mit metastasiertem WTS untersucht.

Methodik: Aus einer Kohorte von 1578 Patienten wurden 135 retrospektiv inkludiert, die aufgrund eines lokalisierten WTS operativ an zwei Zentren behandelt wurden und sekundär Metastasen entwickelten. Propensity-Score-Analysen mit Inverser-Wahrscheinlichkeits-Gewichtung und Landmark-Analysen wurden durchgeführt um für den Selektions- und Immortal-Time-Bias aufzukommen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Jene 68 Patienten, die metastasektomiert wurden, hatten ein signifikant besseres Überleben als die 67 Patienten, die nicht-invasiv behandelt worden waren (10-Jahres Überleben: 23% vs. 4%; Hazard-Ratio (HR)=0.34, 95% Konfidenzintervall (95%KI): 0.22-0.53; p<0.0001). Auch nach Inverser-Wahrscheinlichkeits-Gewichtung, die durchgeführt wurde um die höhere Rate an positiven prognostischen Faktoren in der Metastasektomie-Gruppe auszugleichen (geringere Anzahl an Metastasen, besserer Allgemeinzustand, höhere Hämoglobinwerte), blieb die positive Assoziation bestehen (adjustierte 10-Jahres Überleben: 17% vs. 3%; HR=0.33, 95%KI: 0.20-0.52, p<0.0001). Die geschätzte 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 33% für Patienten, die innerhalb von 3 Monaten nach Diagnosestellung metastasektomiert wurden und bei 19% für Patienten, die später operiert wurden.

In dieser Bi-Center-Studie war die Metastasektomie mit einem eindeutigen Überlebensvorteil assoziiert, welcher nach Adjustierung für prognostische Faktoren bestehen blieb. In Anbetracht fehlender randomisierter Studien deuten unsere Resultate darauf hin, dass Metastasektomien bei Patienten mit metastasierte WTS eine wichtige Behandlungsstrategie darstellen.