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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Multimodale neoadjuvante Therapie bei Weichteilsarkomen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Frank Traub - Orthopädische Universitätsklinik, Tübingen, Germany
  • Hans-Georg Kopp - Universitätsklinikum Tübingen, Medizinische Klinik, Abteilung Innere Medizin II, Onkologie Hämatologie, Tübingen, Germany
  • Frank Paulsen - Universitätsklinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany
  • Bence Sipos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeine Pathologie und Neuropathologie, Tübingen, Germany
  • Daniel Zips - Universitätsklinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany
  • Franziska Eckert - Universitätsklinik für Radioonkologie, Tübingen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT26-343

doi: 10.3205/18dkou399, urn:nbn:de:0183-18dkou3994

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Traub et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Weichteilsarkome werden bei subfaszialem Sitz, mäßiger oder geringer Differenzierung und höherem Tumorstadium multimodal therapiert. Am Standort Tübingen werden diese Sarkome standardisiert mit einer präoperativen Strahlentherapie und einer zusätzlichen simultane Chemotherapie mit Ifosfamid therapiert.

Anhand einer prospektiven Fallserie soll der zusätzliche nutzen einer regionalen Hyperthermie evaluiert werden.

Methodik: 30 Patienten mit einem High grade Weichteilsarkom der Extremitäten wurden in neoadjuvanter Intention mit einem prospektiven Protokoll mittels hyperthermer Radio -Chemotherapie behandelt. Alle behandelten Patienten entsprachen einem Hochrisiko Kollektiv mit r gering differenzierten Tumoren, tiefem Tumorsitz (28/30) und einer medianen Tumorgröße von 9,1 cm. Fünfundzwanzig Patienten erhielten eine simultane Chemotherapie mit Ifosfamid zur Bestrahlung und regionalen Hyperthermie. Das radiologische Ansprechen wurde als Größenregress in der Bildgebung nach neoadjuvanter Therapie vor Resektion ausgewertet, als pathologisches Ansprechen wurde ein vitaler Tumoranteil <10% in der Histologie des Resektats gewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei einem medianen Follow Up von 1,5 Jahren lag das krankheitsfreie Überleben nach 1,5 Jahren bei 79%. Radiologisches und pathologisches Ansprechen wurde bei 13 bzw. 18 Patienten erreicht. Das radiologische und pathologische Ansprechen korrelierten signifikant im Chi-Quadrat-Test (p=0,016). Das 1,5 Jahres krankheitsfreie Überleben war für Patienten mit radiologischem sowie mit pathologischem Ansprechen verbessert, allerdings ohne statistische Signifikanz (100% vs. 67%, p=0,071 bzw. 94% vs. 57%, p=0,056).

Durch multimodale neoadjuvante Therapie kann bei großen Hochrisiko-Weichteilsarkomen bei ca. der Hälfte der Patienten ein radiologisches und / oder pathologisches Ansprechen erreicht werden. Radiologisches und pathologisches Ansprechen korrelieren und scheinen einen Einfluss auf das krankheitsfreie Überleben zu haben.