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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Schnittkulturen von humanen Weichgewebssarkomen – Untersuchung von Zytostatika-Resistenzen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nikolas Schopow - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Sonja Kallendrusch - Universität Leipzig, Institut für Anatomie , Leipzig, Germany
  • Jan Pfränger - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Sven Panzert - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Stefan Langer - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Ingo Bechmann - Universität Leipzig, Institut für Anatomie , Leipzig, Germany
  • Christoph Josten - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT26-495

doi: 10.3205/18dkou398, urn:nbn:de:0183-18dkou3980

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Schopow et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Weichgewebssarkome (STS) sind bösartige Tumore mesenchymalen Ursprungs, es sind mehr als 50 morphologische Subtypen beschrieben. Die Prognose von STS, insbesondere bei Kindern, ist nicht befriedigend. Neue 3-dimensionale Kultursysteme sind notwendig, da sie die Untersuchung der individuellen Suszeptibilität der Tumorzellen und Einflüsse der komplexen extrazellulären Matrix auf Chemotherapie-Resistenzen erlauben. Hierfür haben wir unser Schnittkultur-Model auf humane STS angepasst und erweitert.

Methodik: Während einer Operation entnommenes STS-Gewebe wird in 350 µm dicke Proben geschnitten. Standardisierte STS Schnittkulturen werden auf semipermeablen Membranen über Nährmedien mit Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM), Insulin, Transferrin, und Selenium mit und ohne Serumzusatz über 14 Tage kultiviert. Die Schnittkulturen wurden behandelt mit Cisplatin (10 µmol) über 72 h. Gewebe-Vitalität wurde mittels Live-Konfokal-Mikroskopie unter Verwendung von Calcein-AM (Stoffwechsel) und den Zelltodmarkern Annexin V und Propidium Iodid untersucht. An fixierten Präparaten wurde die Gewebe-Morphologie mittels Standard H/E-Färbung dargestellt und mittels Immunfluoreszenz-Färbungen die Zusammensetzung der Gewebe analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Schnittkulturen konnten aus verschiedenen STS-Subtypen hergestellt werden. Die Experimente zeigen einen guten Erhalt der Tumorzellen und Überleben der Monozyten und des Bindegewebes für bis zu 14 Tage in vitro. Die Morphologie der STS bleibt auch in Abwesenheit von Serum im Nährmedium erhalten. Vitalität und Zelltod konnten mittels Live-Konfokal-Mikroskopie beobachtet werden. Proliferation, Immunantwort, DNA-Reparatur (PARP) und apoptotische Fragmentierung von Zellkernen wurden mittels konventioneller Histologie und Immunfluoreszenz-Analyse dargestellt. Schnittkulturen aus humanen Weichgewebssarkomen konnten erfolgreich etabliert werden; Tumorzellen und die komplexe Gewebearchitektur bleiben erhalten und das Tumorgewebe kann für 14 Tage in Kultur gehalten werden. Das Schnittkultur-Model eignet sich zur Untersuchung von Chemotherapie-Resistenzen bei humanen Weichteilsarkomen.