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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Nutzen der MR/PET-Hybridbildgebung für die Biopsiegewinnung bei Patienten mit Weichteilsarkomen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ulrich Lenze - Royal Children's Hospital, Department of Orthopaedics, Melbourne, Australia
  • Martin Henninger - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Nuklearmedizinische Klinik, München, Germany
  • Carolin Knebel - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Florian Pohlig - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Hans Rechl - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany
  • Katja Specht - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Institut für Pathologie, München, Germany
  • Klaus Wörtler - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Institut für Radiologie, München, Germany
  • Rüdiger von Eisenhart-Rothe - Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT26-900

doi: 10.3205/18dkou396, urn:nbn:de:0183-18dkou3966

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Lenze et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die morphologische Heterogenität innerhalb von Weichteilsarkomen stellt ein relevantes diagnostisches Problem dar und limitiert in einigen Fällen selbst die Aussagekraft der Biopsie. Die MRT ist die Methode der Wahl für die morphologische Darstellung von Weichteilsarkomen, Aussagen hinsichtlich des zu erwartenden Gradings (annäherungsweise) können jedoch bislang nur mit Hilfe der PET getroffen werden. Primäre Hypothese der Studie ist, dass durch eine simultane Akquisition von 18F-FDG-PET und KM-unterstützter MRT die Verlässlichkeit der Biopsiegewinnung bei Patienten mit malignen Weichteilsarkomen verbessert und eine repräsentativere Aussage hinsichtlich des zu erwartenden Gradings getroffen werden kann.

Methodik: Insgesamt wurden 37 Patienten mit hochgradigem Verdacht auf Vorliegen eines Weichteilsarkoms in die prospektive Kohortenstudie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde eine diagnostische MRT der Tumorregion sowie ein MR/PET des Ganzkörpers durchgeführt. Anschließend wurden zunächst die Sequenzen der diagnostischen MRT des Primärherdes (ohne Kenntnis der MR/PET) ausgewertet, die optimale Biopsiestelle festgelegt und diese mittels Screenshot festgehalten. Anschließend erfolgte die Durchsicht der, mit der MRT fusionierten PET-Bilder. Hierbei wurde mit Hilfe des maximalen SUV (Standardised Uptake Value) der Ort der maximalen 18F-FDG Anreicherung ermittelt, an diesem Ort eine zweite Biopsiestelle markiert und mittels Screenshot festgehalten. In der anschließenden CT-gesteuerten Biopsie wurden (falls voneinander abweichend) beide Biopsiestellen nach onkologischen Gesichtspunkten getrennt voneinander biopsiert (Schneidbiopsie 14/16G, mindestens 4 Gewebezylinder pro Biopsiestelle) und einer histopathologischen Untersuchung unterworfen. Besonderes Augenmerk wurde hierbei neben der Entitätszuordnung auch auf das provisionale Grading beider Tumorregionen gelegt.

Ergebnisse: Bei 36 Patienten (97%) bestätigte sich die Diagnose eines Weichteilsarkoms, in insgesamt 12 Patienten (32%) differierten die markierten Biopsiestellen aus diagnostischer MRT und MR/PET und wurden getrennt biopsiert. Das provisionale Grading der, in der MR/PET markierten Biopsiestelle (Ort des höchsten SUV) wich hierbei in 3 Patienten (25%) von dem der Biopsiestelle der MRT ab, bei 2 Patienten im Sinne eines Upgradings (höheres Grading), bei 1 Patienten wurde die Biopsie niedriger graduiert.

Schlussfolgerung: Im Hinblick auf das Grading von Weichteilsarkomen zeigt die Biopsieplanung mittels MR/PET-Hybridbildgebung keine Vorteile gegenüber der alleinigen kontrastverstärkten MRT.