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Herzkreislaufstillstand beim Schwerverletzten – Outcomeanalyse nach primär präklinischer Reanimation nach Trauma
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Nach wie vor wird über die Sinnhaftigkeit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung bei traumabedingten Kreislaufstillständen kontrovers diskutiert. In den letzten Jahren konnten Studien zeigen, dass auch traumatisch bedingte Reanimationen nicht per se ein katastrophales Outcome haben müssen. Ziel unserer Arbeit war es, Patienten nach traumatisch bedingtem Herz-Kreislauf-Stillstand, die primär überlebten, unter besonderer Berücksichtigung des neurologischen Outcomes zu evaluieren.
Methodik: Es wurde eine retrospektive Auswertung aus dem eigenen prospektiv erfassten Datensatz des Traumaregisters DGU® der Jahre 2010-2015 durchgeführt. Eingeschlossen wurden Polytraumapatienten mit einem ISS>15, einem Alter >15 Jahren sowie der primär präklinisch nach Trauma begonnenen kardiopulmonalen Reanimation. Ausgeschlossen wurden alle Patienten mit unvollständiger Dokumentation. Ein schlechter Outcome wurde als ein Glasgow Outcame Scale (GOS) von 1-3 Punkten definiert. Erfasst wurden deskriptive Daten nebst Verletzungsschwere ISS, AIS, Krankenhausaufenthalt, Outcome, ITS- und Beatmungsdauer sowie die Entlassung in Betreuungseinrichtungen und in die Häuslichkeit. Statistische Auswertung erfolgte über univariate Analyse und die Signifikanztestung bei Subgruppenanalysen über t-test.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Aus etwa 1200 Patienten unserer Datenbank konnten insgesamt 45 (4%) Patienten (37 männlich), die den Aufnahmekriterien entsprachen, in unsere Studie eingeschlossen werden. Das Alter betrug 46 ±8,5 Jahre (Range 16-84), Hauptunfallursache war fast ausschließlich ein stumpfes Trauma. Von 45 Patienten überlebten 10 (22%), wobei 8 (18%) ein gutes, 2 (4%) ein schlechtes neurologisches Outcome hatten. 35 Patienten (78%) sind verstorben. Der mittlere ISS betrug 42,25±6,8 (Range 16-75). Der im Schockraum initial gemessene Hb-Gehalt lag bei 11,41±3,3 mmol/l und das Laktat betrug 6,5±4,2 mmol/l.
Die vorliegende retrospektive Untersuchung anhand der Daten unseres Traumregisters konnten zeigen, dass eine Reanimation beim Trauma, nicht mit einem so ungünstigen Überleben assoziiert ist, wie bisher angenommen wurde, und eine Reanimation auch bei diesen Patienten in Erwägung gezogen werden muss. Das neurologische Outcome in unserem Patientenkollektiv ist etwas besser im Vergleich zu anderen Studien.