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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Die Therapie der MTP- Luxation bei der degenerativen Ruptur der plantaren Platte: Ergebnisse der modifizierten distalen minimalinvasiven Metatarsaleosteotomie (DMMO) im Vergleich zum FDL-Transfer

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sebastian Altenberger - Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß und Sprunggelenkchirurgie, München, Germany
  • Oliver Gottschalk - Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß und Sprunggelenkchirurgie, München, Germany
  • Hubert Hörterer - Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß und Sprunggelenkchirurgie, München, Germany
  • Alexander Mehlhorn - Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß und Sprunggelenkchirurgie, München, Germany
  • Sebastian Baumbach - Schön Klinik München Harlaching, Klinik für Allgemeine, Unfallchirurgie LMU, München, Germany
  • Markus Walther - Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT18-1405

doi: 10.3205/18dkou341, urn:nbn:de:0183-18dkou3412

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Altenberger et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die degenerative Ruptur der plantaren Platte im Bereich der Metatarsophalangealgelenke führt zu ausgeprägten belastungsabhängigen Beschwerden. Insbesondere wenn es zu einer sekundären Luxation des MTP-Gelenks kommt, sind die konservativen Therapieoptionen meist frustran und führen zu keinen befriedigenden Ergebnissen. Nachdem eine Rekonstruktion der plantaren Platte in diesen Fällen meist nicht mehr möglich ist, ist der Flexor digitorum longus (FDL) Sehnentransfer in Kombination mit einer Weilosteotomie und einer PIP- Arthrodese eine verbreitetes Verfahren. Zwar können die Schmerzen dadurch reduziert werden, die Funktion der Zehe als taktiles Organ geht jedoch meist verloren. Eine Alternative könnte eine Modifikation der distalen minimalinvasiven Metatarsaleosteotomie (DMMO) darstellen. Dabei wird nach einer geschlossenen Reposition und temporären K- Draht Transfixation mit Hilfe perkutan durchgeführter Osteotomien das Drehzentrum der einzelnen Zehengelenke neu ausgerichtet und das MTP-Gelenk neu zentriert. Aufgrund des rein extraartikulären Vorgehens unter Erhalt der Weichteilstrukturen bleibt eine Restfunktion der Zehengelenke erhalten.

Methodik: Der FDL-Transfer in Kombination mit einer Weilosteotomie und PIP- Arthrodese stellt in unserem Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie den Goldstandard bei der Therapie der degenerativen Ruptur der plantaren Platte mit Luxation des MTP-Gelenks dar. In der Regel handelt es sich um eine sekundäre Pathologie aufgrund einer mechanischen Überlastung bei insuffizienter Kraftaufnahme des Großzehs. Seltener handelt es sich um eine zeitverzögert diagnostizierte traumatische Genese. Eine Sonderform ist die Luxation des MTP-Gelenks bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen. Dabei stellen Resektionsarthoplastiken wie das Stainsby- oder Tillmann-Verfahren die Therapie der Wahl dar. Diese Patientengruppe wurde deshalb aus der Untersuchung ausgeschlossen.

Die Studie umfasst 10 Patienten, welche mit einer Modifikation der minimalinvasiven distalen Metatarsaleosteotomie (DMMO) behandelt wurden. Sie wurden mit einem Follow Up von einem Jahr unter Verwendung des FFI-D Score nachuntersucht. Als Referenz dienten 10 Patienten, welche im selben Zeitraum mit einem FDL-Transfer behandelt wurden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Neben deutlich kürzeren Operationszeiten und einem geringeren Weichteiltrauma, zeigt sich eine signifikant bessere Funktion in der Gruppe der modifizierten distalen minimalinvasiven Metatarsalosteotomie (DMMO). Die Schmerzen konnten analog zum FDL-Transfer signifikant reduziert werden. Aufgrund der Komplexität sollte das Verfahren jedoch nur von Operateuren durchgeführt werden, welche mit den perkutanen fußchirurgischen Techniken vertraut sind. Das Verfahren stellt damit eine effiziente Ergänzung zu etablierten konventionellen Techniken dar und hat sich in unserem Zentrum zwischenzeitlich etablieren können.