Artikel
Das Risiko von Schädigung der periartikulären Strukturen bei minimal-invasiver Hallux Valgus Korrektur (BÖSCH Technik) – eine anatomische Studie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die operative Korrektur der Hallux valgus Fehlstellung über die percutane, minimal-invasive Technik nach BÖSCH ist ein etabliertes Verfahren. Trotz Vorliegen von erfreulichen klinischen Langzeitdaten ist das Risiko periartikuläre anatomische Strukturen bei dem Eingriff zu verletzen unbekannt. Die Fragestellung dieser Studie war: „Gibt es anatomische Strukturen die bei diesem Eingriff einer besonderen Gefährdung ausgesetzt sind?“ bzw. „Gibt es einen Unterschied in der Risikobewertung zwischen erfahrenem Chirurgen und Anfänger?“.
Methodik: 40 anatomische Fußpräparate (fresh frozen) mit Hallux valgus Deformität wurden in 2 Gruppen geteilt. 20 Präparate wurden von einem erfahrenen Fußchirurgen operiert (Gruppe A), 20 Präparate von untrainierten Assistenten unter teilweiser Supervision (Gruppe B). Im Anschluss wurden alle Präparate anatomisch aufbereitet und sämtliche wichtige Strukturen hinsichtlich ihrer Intaktheit dargestellt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mediale, dorsale Ast des N. peron. prof. am MTP I wurde in einem Fall in der Gruppe A und in sechs Fällen in der Gruppe B verletzt (p=0.037). Es kam zudem in der Gruppe B in zwei Fällen zu einer Fehllage des stabilisierenden K-Drahts. Das Gesamtrisiko einer Schädigung von anatomischen Strukturen zeigte sich zwischen Gruppe A und B signifikant erhöht (2 versus 8 Fälle). In keinem der 40 Präparate kam es zu einer Verletzung von Sehnen oder Gefäßbündeln.
Als Schlussfolgerung zeigte sich der mediale, dorsale Nervenast am MTP I Gelenk bei der Hallux valgus Korrektur nach BÖSCH einem erhöhten Risiko ausgesetzt (7 von 40 Fällen). Das Gesamtrisiko einer Schädigung von anatomischen Strukturen scheint in direktem Zusammenhang mit der Erfahrung des Operateurs zu stehen.