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Klinische und radiologische Ergebnisse nach OSG-Arthrodese und deren Relevanz
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Die Arthrodese des OSG gilt als „Gold-Standard“ in der Behandlung der fortgeschrittenen Arthrose. Bisher liegen zum Hauptkritikpunkt, der Gefahr der Induktion von Anschlussarthrosen mit Erweiterung der Versteifung, nur wenige Daten vor.
Methodik: Einschluss von Patienten, die zwischen Januar 1998 und März 2015 eine isolierte OSG-Arthrodese erhielten. Klinische und radiologische Daten, der SF 36, FFI und AOFAS-Score wurden erhoben, die Schmerzintensität wurde mittels VAS ermittelt. Der radiologische Arthrosegrad wurde nach Kellgren & Lawrence bestimmt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 137 Patienten konnten 105 kontaktiert werden. 90 dieser Patienten beantworteten die Scores. 64 wurden klinisch untersucht, von 71 Patienten lagen Röntgenbilder vor (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).
Das Nachuntersuchungsintervall betrug 9,6 (2-19, 9) Jahre (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]).
Der AOFAS-Score betrug 62 (12-96, Median 62), und der SF-36 Score 57 (15-98, Median 56) Punkte. Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den AOFAS- (p= 0,491) oder SF-36-Werten (p= 0,719) bezüglich der Länge des Nachuntersuchungszeitraums festgestellt werden. 41/71 (58%) der Patienten entwickelten eine Anschlussarthrose im Subtalar- und / oder Chopart-Gelenk, aber nur jeder Dritte (14/41) von diesen benötigte aufgrund von Beschwerden eine Arthrodese der Nachbargelenke. 17/ 41 (42%) Anschlussarthrosen fanden sich innerhalb von 4 Jahren, 5/41 (12%) nach 4-8 Jahren und die übrigen 19/41 (46%) 8-19 Jahre nach OSG-Versteifung. 9 der 17 (53 %) innerhalb der ersten 4 Jahre gefundenen, aber nur 5 der 24 (21 %) nach dem 4. Jahr aufgetretenen Anschlussarthrosen benötigten eine Versteifung. Patienten mit Anschlussarthrose im Subtalargelenk wiesen einen signifikant schlechteren AOFAS-Wert auf als Patienten ohne Arthrose im Subtalargelenk (57 vs. 70, p=0,002). Bei sekundär arthrotischem Chopartgelenk war der Wert des AOFAS nur tendenziell, aber nicht signifikant, schlechter als ohne Arthrose (55 vs. 63, p=0,190). Über 60-jährige Patienten wiesen signifikant niedrigere VAS-Werte auf als jüngere Patienten (4,1 vs. 2,7, p=0,004). BG-versicherte Patienten wiesen signifikant schlechtere AOFAS-Werte (54 vs. 64, p=0,018) und signifikant höhere VAS-Werte (4.8 vs. 3.5, p = 0,027) auf als gesetzlich oder privat versicherte Patienten.
Die Inzidenz von Anschlussarthrosen nach OSG-Arthrodese ist mit fast 60% höher als bisher angenommen. Die Tatsache, dass nur ein Drittel von diesen klinisch relevant ist führt zu einer Unterschätzung der Inzidenz. Hinsichtlich der mit dem Lebensalter abnehmenden Schmerzwahrnehmung und den subjektiv schlechteren Ergebnissen bei BG-Patienten bestätigt diese Studie die Ergebnisse früherer Studien an anderen Körperregionen.