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Fragestellung: Ein erhöhtes Risiko für Cut-out bei Tip-Apex-Distanz (TAD) von mehr als 25mm konnte durch mehrere klinische [1] und biomechanische [2] Studien nachgewiesen werden. Obwohl die TAD Messtechnik in der Literatur klar beschrieben ist, unklar verbleibt die Reliabilität des Verfahrens. Ziel der Studie war folgende Fragen zu beantworten:

1.

Wie hoch ist die interobserver Reliabilität der TAD-Messungen?

2.

Hängt die Reliabilität vom Ausbildungsstand des Untersuchers?

Methodik: Es wurde eine retrospektive Untersuchung durchgeführt. Alle Patienten mit proximalen Femurfrakturen zwischen 2013 und 2015 wurden eingeschlossen. Die Messung der TAD erfolgte digital (MediCad, Altfraunhofen, Deutschland) in anterior-posteriorer und axialer Projektion. Die TAD wurde von 6 Untersuchern (2 Oberärzte, 2 erfahrene und 2 junge Assistenzärzte) gemessen. Die Auswertung der Interklassenkorellationskoeffizienten (ICC) erfolgte mit SPSS. ICC-Werte <0,4 charakterisieren eine schlechte Reliabilität, 0,4<ICC< 0,75 eine mittlere und ICC-Werte >0,75 eine exzellente Reliabilität.

Ergebnisse: 266 Patienten wurden eingeschlossen (Alter 76,6±15,8 Jahre, 35,7% männlich). Insgesamt zeigten sich in 38,9% Frakturen des Typs 31A1, 40% Typ 31A2, 13,9% Typ 31A3, 1,9% Typ 31B1, 1,5% Typ 31B2, 0,4% Typ 31B3 und 0,8% Typ 32A1. 53,4% der Pat. wurden mit DHS (Synthes, Umkirch, Deutschland) versorgt und 46,6% mit Gamma 3 Nagel (Stryker, New Jersey, USA). Die durchschnittliche TAD betrug 26,4±6,2 mm. Die Interobserverreliabilität betrug für die Oberarztgruppe 0,816 für die erfahrene Assistenzarztgruppe 0,715 und für die junge Assistenzarztgruppe 0,594.

Schlussfolgerungen: Die Interobserver-Reliabilität ist hoch für die Oberarztgruppe und mittel für die Assistenzarztgruppe (jung und erfahren). Die Reliabilität der TAD Messung scheint von der Erfahrung der Untersucher abhängig zu sein.