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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Belastungsanalyse bei geriatrischen Patienten nach Verletzung der unteren Extremität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Alexander Eickhoff - Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Raffael Cintean - Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Florian Gebhard - Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Konrad Schütze - Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinik Ulm, Ulm, Germany
  • Peter Richter - Klinik für Unfallchirurgie Universitätsklinik Ulm, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT11-863

doi: 10.3205/18dkou279, urn:nbn:de:0183-18dkou2799

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Eickhoff et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Nach Verletzungen der unteren Extremität wird den Patienten häufig empfohlen vorübergehend eine Teilbelastung durchzuführen. Insbesondere bei geriatrischen Patienten, welche einen immer größeren Anteil des Patientenkollektivs ausmachen, ist es schwer vorstellbar, dass diese Empfehlungen umgesetzt werden.

In dieser Untersuchung wurden 49 geriatrische Patienten mit elektronischen Schuheinlagen ausgerüstet, die eine Messung der Belastung ermöglichen. Es wurde der Vergleich zu jüngeren Patienten gesucht und überprüft ob eine erhöhte Belastung mit einem Anstieg der Komplikationen einhergeht.

Methodik: Es wurden insgesamt 49 Patienten, mit einem Lebensalter von über 65 Jahren welche aufgrund einer Verletzung der unteren Extremität operativ versorgt wurden, während des stationären Aufenthalts mit elektronischen Schuheinlagen ausgerüstet, welche unter anderem in der Lage sind eine Druckbelastung zu ermitteln. Bei 20 Patienten waren die Daten ausreichend, um eine statistische Analyse durchführen zu können. Die Messdauer betrug zwischen 24 und 101 Stunden. Anhand der elektronischen Patientenakten wurde nach dem Auftreten von postoperativen Komplikationen gesucht. Bei einem p-Wert von unter 0,05 wird von einer statistischen Signifikanz gesprochen.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Belastung lag bei 34 Kg und war somit etwas höher als die des jüngeren Kollektivs (31 Kg, p-Wert 0,507). 13 der 20 Patienten erhielten die Maßgabe mit 20 kg teil zu belasten. Bei diesen Patienten zeigte sich mit 27 Kg eine deutlich geringere Belastung als bei denen welche vollbelasten durften (47,5 Kg, p-Wert 0,99). Bei den 20 eingeschlossenen Probanden konnten keine Komplikationen im weiteren Verlauf beobachtet werden.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie zeigt, dass eine Belastungsmaßgabe von geriatrischen Patienten nur bedingt umgesetzt wird. Zwar war die Belastung des Kollektivs welches teilbelasten durfte niedriger als die des Kollektivs mit erlaubter Vollbelastung, allerdings liegt keine statistische Signifikanz vor und die Belastungslimitation wurde dennoch deutlich überschritten. Da es in diesem Kollektiv zu keinen Komplikationen kam, konnte auch kein Zusammenhang mit einer zu hohen Belastung nachgewiesen werden. Sollte dies auch in weiteren Untersuchungen nicht der Fall sein, sollte man das Aussprechen von Belastungslimitationen überdenken.