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Ergebnisse des Pararectuszugangs versus des ilioinguinalen Zugangs bei der operativen Stabilisierung von Azetabulumfrakturen – eine radiologische Vergleichsanalyse
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Ziel dieser Studie war ein Vergleich der Reposition von Azetabulumfrakturen über den Pararectuszugang in Gegenüberstellung zum ilioinguinalen Zugang mittels einer retrospektiven Analyse einer prospektiv angelegten Datenbank. Messungen der Gelenkstufe und -lücke prä- und postoperativ und eine 6-monatige radiologische Nachuntersuchung wurden durchgeführt. Die Datenanalyse schloss unter anderem die Art des initialen Traumas, Operationsdetails und Komplikationen prä- und bis zu 6 Monate postoperativ ein.
Methodik: Eingeschlossen wurden alle Patienten mit Azetabulumfrakturen, welche über den pararectalen oder ilioinguinalen Zugangsweg von 2013 bis 2015 operiert wurden. Insgesamt 61 Patienten wurden in zwei Gruppen unterteilt, je nach dem gewählten operativen Zugangsweg: Die Pararectusgruppe (P-Gruppe) (n=43, mittleres Alter: 55, 32 Männer, 11 Frauen). Die Repositionsergebnisse wurden nach den modifizierten Matta-Kriterien bewertet und eingeteilt, wobei die Gelenklücke und -spalte im prä- und postoperativen CT ausgemessen wurden. Das Ausmessungsprotokoll wurde mit einem speziellen Fokus auf die gewichtstragenden Anteile des Azetabulums entwickelt. Zusätzlich wurde eine 6-monatige Nachuntersuchung durchgeführt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von 40 Patienten in der P-Gruppe war die Reposition, den modifizierten Matta-Kriterien folgend, in 21 Fällen anatomisch (52,5%), 11 mal 'imperfect' (27,5%) und 8 mal 'poor' (20%). Die mittlere Gelenkstufenreduktion war 2,6 mm und die mittlere Gelenklückenreduktion war 11,8 mm. Von 18 Patienten der I-Gruppe war die Reposition in 9 Fällen anatomisch (50%), 4 mal 'imperfect' (22,2%) und 5 mal 'poor' (27,8%). Die mittlere Gelenkstufenreduktion war 1 mm und die mittlere Gelenklückenreduktion war 6,9 mm. Die Operationsdauer war in der P-Gruppe 70 Minuten kürzer als in der I-Gruppe.
Diese Daten lassen darauf schließen, dass der Pararectuszugang, bezogen auf die Frakturreposition, mindestens gleichwertig zum Ilioinguinalen Zugang ist. Die erreichten Repositionsergebnisse waren bei beiden Zugängen ähnlich, wobei der Pararectuszugang vermehrt bei Frakturen mit einer größeren Dehiszenz gewählt wurde. Ein großer Vorteil des Pararectuszugangs war die signifikant kürzere OP-Dauer verglichen mit dem ilioinguinalen Zugang.