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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Korrelation zwischen radiologischer Deformität und klinisch-funktionellem Ergebnis bei Patienten mit Beckenringfrakturen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Torsten Pastor - Klinik für Traumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Simon Tiziani - Klinik für Traumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Hans-Christoph Pape - Klinik für Traumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Georg Osterhoff - Klinik für Traumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST39-129

doi: 10.3205/18dkou240, urn:nbn:de:0183-18dkou2404

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Pastor et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Posttraumatische Beckendeformitäten sind mit Schmerz, Behinderung und Lebensqualitätsverlust assoziiert. Es existieren diverse Methoden, um den Grad der Deformität auf Röntgenbildern zu quantifizieren, allerdings ist in der Literatur bisher wenig zum klinischen Nutzen dieser Methoden zu finden. Diese Studie soll bei Patienten mit Beckenringfrakturen den Zusammenhang zwischen der Qualität der radiographisch gemessenen Reposition und dem funktionalen Ergebnis bestimmen.

Methodik: Aus einer prospektiv erhobenen Datenbank wurden Patienten mit Beckenfrakturen ohne Begleitverletzungen der unteren Extremität identifiziert, welche zwischen 07/2015 und 07/2017 einer operativen Versorgung mit Reposition und Fixation bedurften und über mindestens 6 Monate nachuntersucht wurden (n=31, Alter 50±21 Jahre).

Der Majeed-Score und der Timed Up & Go Test (TUG) nach 6 Monaten und zur letzten Nachuntersuchung (10±5 Monate) wurden erhoben. Auf den postoperativen Röntgenbildern wurde mittels dreier etablierter Methoden nach Matta/Tournetta, Sagi, und Keshishian/Lefaivre die residuelle Deformität quantifiziert und mit dem klinischen Ergebnis korreliert.

Ergebnisse: Die Intraobserver-Reliabilität der radiologischen Messungen war für alle Methoden hoch (ICC 0.95). Der mittlere Majeed betrug 78±16 Punkte nach 6 Monaten (89,2 % des erreichbaren Maximums) und 78±18 (88,0 % des erreichbaren Maximums) bei der letzen Nachuntersuchung. Alle Patienten konnten den TUG-Test mit einer mittleren Dauer von 10±10 s nach 6 Monaten und 10±14 s bei der letzten Nachuntersuchung absolvieren.

Das klinische Ergebnis nach 6 Monaten gemessen mit Majeed und TUG-Test, korrelierte moderat mit dem Beckenasymmetrie-Wert (Pearson R: -0.520 and 0.585, p ≤ 0.003) und dem Beckendeformitätsindex (-0.527 and 0.503, p ≤ 0.004) nach Keshishian/Lefaivre. Es bestand eine schwache Korrelation zwischen dem Timed Up & Go Test und Verfahren nach Matta/Tournetta nach 6 Monaten (0.408, p=0.023) und zur letzen Nachuntersuchung (0.380, p=0.035). Zwischen beiden klinischen Tests und dem radiologischen Vermessungssystem nach Sagi zeigte sich keine signifikante Korrelation.

Schlussfolgerung: Diese Studie zeigt einen relevanten Zusammenhang zwischen dem klinischen Ergebnis nach 6 Monaten und der postoperativen Repositionsqualität in der Vermessungsmethode nach Keshishian und Lefaivre. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der exakten anatomischen Reposition und Wiederherstellung der Beckensymmetrie bei Patienten mit Beckenringfrakturen.