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Das neurologisch-kontrollierte Exoskelett „hybrid assistive limb“ (HAL) in der Rehabilitation von neurologischen Erkrankungen: erste Erfahrungen aus den USA
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Das Hybrid Assistive Limb (HAL, Cyberdyne, Japan) Exoskelett nutzt EMG-abgeleitete Muskelaktivität zur Steuerung und Unterstützung von initiierten Bewegungen und ermöglicht hierdurch neue Möglichkeiten in der Rehabilitation von Patienten mit Einschränkungen der Gehfähigkeit. Mehrere Studien konnten positive Effekte mit Verbesserung der Gehfähigkeit und Steigerung der Lebensqualität in der Rehabilitation von Querschnittspatienten nachweisen. Die Effekte einer HAL-unterstützten Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Multipler Sclerose wurden erstmals in einer prospektiven Pilotstudie untersucht und analysiert.
Methodik: Sechs Patienten wurden in einer prospektiven, single-center Pilotstudie eingeschlossen. Die Patienten litten unter Einschränkungen der Gehfähigkeit und Mobilität im Rahmen eines spinalen Infarktes (Patient 1), Multipler Sclerose (Patient 2), operativer Entfernung eines petroclivialen Meningioms (Patient 3), hemorrhagischer Apoplex (Patient 4), Neuromyelitits Optica (Patient 5) und Transverser Myelitis (Patient 6). Eingeschlossen wurden nur Patienten mit einer stabilen nicht-progressiven Einschränkung der Gehfähigkeit. Die Patienten absolvierten 60 Einheiten eines Körpergewicht-unterstützenden Laufbandtrainings im HAL-Exoskelett über einen Zeitraum von 12 Wochen. Die Messung der funktionellen Mobilität erfolgte durch den 10 meter walk test (10MWT) und Timed Up & Go test (TUG). Darüber hinaus wurden die Zeiten und Distanzen auf dem Laufband gemessen. Die Ausdauer wurde mit Hilfe des six minute walk test gemessen. Auswirkungen auf die Lebensqualität und Blasenfunktion wurden mit Hilfe des EQ-5D Fragebogens bzw. des UDI-6 gemessen. Das Follow-up für alle Patienten betrug 6 Monate.
Ergebnisse: Alle Patienten konnten die Gesamtstrecke steigern, die während einer Trainingseinheit auf dem Laufband zurückgelegt werden konnte und eine Verbesserung in der funktionellen Mobilität (10MWT+TUG) erzielen. Die Untersuchung der Einflüsse der Rehabilitation auf die Lebensqualität zeigte bei vier Patienten einen unveränderten Score. Eine Patientin zeigte eine Verschlechterung und ein Patient eine Verbesserung. Vier von sechs Patienten zeigten keine Veränderungen in der Blasenfunktion gemessem mit dem UDI-6.
Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse konnten zeigen, dass eine HAL-unterstützte Rehabilitation auch bei Patienten mit neurologischen Erkrankungen durchführbar und effektiv ist. Während bei allen Patienten eine Steigerung der Mobilität nachgewiesen werden konnte, zeigte lediglich ein Patient eine nachweisbare Verbesserung der Lebensqualität im Follow-up nach 6 Monaten. Ein Einfluss auf die Blasenfunktion konnte nicht nachgewiesen werden. Die Lebensqualität ist multifaktoriell beeinflusst und größere randomisierte Studien sind notwendig, um den Einfluss der HAL-unterstützten Rehabilitation zu untersuchen.