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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Sportartspezifische Verletzungshäufigkeiten und verletzungsbedingte Ausfallzeiten olympischer Sportarten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christophe Lambert - Kliniken der Stadt Köln Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Thomas Pfeiffer - Kliniken der Stadt Köln, Klinik für Ortho, Unfall und Sport, Köln, Germany
  • Ralph Akoto - Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg, Hamburg, Germany
  • Sven Shafizadeh - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie , Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST37-839

doi: 10.3205/18dkou225, urn:nbn:de:0183-18dkou2258

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Lambert et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Sportliche Aktivitäten gehen sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport mit erhöhtem Verletzungsrisiko einher.

Wenngleich Studien sportartspezifische und wettkampfbezogene Verletzungsinzidenzen beschreiben, existieren bislang kaum Daten über sportartspezifische Verletzungen und deren Ausfallzeiten im Laufe einer Sportlerkarriere.

Ziel der vorliegenden Umfrage war, sportartspezifische Verletzungsarten und deren Ausfallzeiten der olympischen Sommersportarten während eines olympischen Zyklus zu identifizieren.

Methodik: Mithilfe eines online-basierten Fragebogens, welcher den dem DOSB angeschlossenen Leistungs- und Breitensportlern über verschiedene digitale Kanäle zur Verfügung gestellt wurde, wurden die Teilnehmer retrospektiv zu ihren Sportverletzungen und den damit verbundenen Ausfallzeiten der vergangenen 5 Jahre befragt. Darüber hinaus wurde das Level des sportlichen Niveaus vor und nach Verletzung erfragt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt nahmen 10606 Sportler an der Umfrage teil. 7809 vollständig ausgefüllte Fragebögen wurden ausgewertet (44,2% weiblich ; 55,8% männlich). Der Anteil an Leistungssportlern betrug 38,8%. 4779 (61,2%) Sportler gaben an, sich in o.g. Zeitraum verletzt zu haben. Die Sportarten mit der größte Verlegungsdichte waren: Ringen, Fußball und Rugby.

Betrachtet man die Häufigkeit der Verletzungen bezogen auf „Sportlerjahre“ (Jahre bei Ausübung der Sportart) zeigt sich, dass sich Leistungssportler häufiger verletzten als Breitensportler (L: 27,6% ; B: 16,9%).

Häufigste Verletzung der insgesamt 10042 angegebenen Verletzungen war die „Bänderverletzung des OSGs“ (n=950, 9,46%).

Gruppiert in Ballsport, Leichtathletik, Rückschlagsport und Kampfsport konnten Unterschiede sportartspezifischer Verletzungen festgestellt werden.

Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes stellte mit einer Ausfallzeit von 39,7 Wo. die Verletzung mit der längsten Ausfallzeit dar.

Die erhobenen Daten der durchgeführten Umfrage lassen erkennen, dass in Abhängigkeit der durchgeführten Sportart und des Leistungsniveaus des Sportlers unterschiedliche Häufigkeiten und Arten von Verletzungen auftreten. Darüber hinaus ließen sich sportartspezifische Risikogefährdungen für bestimmte Verletzungen, wie z.B. die vordere Kreuzbandruptur, ermitteln.