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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Seitendifferenzen im Limb-Symmetry-Index bei unverletzten Nationalmannschaft Athleten

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christophe Lambert - Kliniken der Stadt Köln Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Maxime Lambert - Kliniken der Stadt Köln Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Christian Buse - Kliniken der Stadt Köln Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Benedikt Brozat - Kliniken der Stadt Köln Merheim, Universität Witten/Herdecke, Köln, Germany
  • Ralph Akoto - Asklepios Klinik St. Georg, Hamburg, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST34-851

doi: 10.3205/18dkou204, urn:nbn:de:0183-18dkou2049

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Lambert et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Für eine „Return-to-Competition-Entscheidung“ nach Verletzungen der unteren Extremitäten spielen Sprung-Tests eine wichtige Rolle. Beurteilt werden diese im Seitenvergleich unter Berücksichtigung des LSIs (Limb-Symmertry-Index). Ein LSI von 85%-90% gilt für die meisten Autoren als positives „Return-to-Competition-Entscheidung“.

Wenig untersucht wurde bislang, in wie weit Seitendifferenzen des LSIs im unverletzten Zustand bereits vorbestehen. Vorbestehende, nicht bekannte Seitendifferenzen können die Ergebnisse der Hop-Test verfälschen und die „Return-to-Competition-Entscheidung“ beeinflussen.

Hypothese: Bei unverletzten Leistungssportlern der Sportarten Judo und Taekwondo bestehen bereits im unverletzten Zustand signifikante Unterschiede im LSI.

Methodik: Im Rahmen eines internationalen Kooperationsprojektes des Institutes für Forschung in der Operativen Medizin mit dem Deutschen Judo Bund, dem Deutschen Taekwondo Bund sowie dem Französischen Judoverband wurden 117 Athleten der Nationalmannschaften in den Sportarten Judo und Taekwondo in die Studie aufgenommen. Bei den eingeschlossenen Sportlern wurden Sprungweiten im Single-Leg-Hop Test (SLH), Triple-Hop Test (TH) und Cross-over-Hop Test (COH) erhoben.

Aus den Sprung-Tests wurde der jeweilige LSI bestimmt und Geschlechts- und Altersklassen spezifisch verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der mittlere LSI betrug für den SLH (LSI= 91,6% ± 4,4), TH (LSI= 91,7% ± 5,02) und COH (LSI=90,4% ± 8,22).

Weibliche Junioren (Alter unter 21 Jahr) hatten in jeder Sprungkategorie einen höhere Sittendifferenz im LSI als weibliche Seniorinnen. Bei den männlichen Studienteilnehmern konnte dieser Unterschied nicht nachgewiesen werden.

19,9% der Athleten hatten einen LSI von unter 90%. Bei 7,1% lag der LSI unter 85%.

Dies kann zu einer Fehlinterpretation des LSI führen.

Für Leistungssportler in Sportarten mit hohem Risiko für Verletzungen der unteren Extremität empfehlen wir während der Pre-Season Testung die Erstellung eines individuellen LSI im unverletzten Zustand.