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PRP zur Behandlung muskulärer Verletzungen im Profifußball
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Muskuläre Verletzungen stellen den häufigsten Verletzungsgrund im Profifußball dar. In der Vergangenheit wurden diese mittels verschiedener infiltrativ applizierter Medikamente, Physiotherapie und frühfunktionellem Belastungsaufbau therapiert. Neben einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 25 Tagen zeigte sich häufig ein erhöhtes Rezidivrisiko. Daten zur Behandlung muskulärer Verletzungen mit plättchenreichem Plasma (PRP) im Profifußball liegen bis dato nicht vor. Ziel der vorliegenden Studie war die Erfassung der Komplikationsrate sowie des Return-to-Play nach Anwendung von PRP in der Behandlung muskulärer Verletzungen eines deutschen Bundesligisten über drei Spielzeiten.
Methodik: In den Saisons 2014/15 bis 2016/17 wurden bei einem deutschen Bundesligaverein sämtliche muskuläre Verletzungen entsprechend der Munich Muscle Injury Classification sowie die daraus resultierende Ausfallzeit bis zum Return-to-Play (uneingeschränkte Teilnahme am Mannschaftstraining) erfasst.
Im Falle einer Grad III oder IV Läsion erfolgte - neben der konventionellen physiotherapeutischen Behandlung - nach einem standardisierten Nachbehandlungsschema an den Tagen 3 und 7 nach Trauma die ultraschallgesteuerte Infiltration der betroffenen Region mit autologem conditioniertem Plasma (ACP®, Fa. Arthrex) unter sterilen Kautelen. Die Spieler erschienen jeweils nüchtern und verzichteten nach der ersten ACP-Infiltration auf eine NSAR-Einnahme. Die statistische Analyse erfolgte mittels SPSS Statistics 21.0 (IBM Corp., Armonk, USA.). Ein p-Wert von 0.05 wurde als statistisch signifikant gewertet.
Ergebnisse: In der Summe der drei Spielzeiten ereigneten sich 18 Grad III und 1 Grad IV Läsionen (2014/15 N=8, 2015/16 N=4, 2016/17 N=6). Die durchschnittliche Ausfallzeit bis zum Return-to-Play betrug 19,35 ± 8,21 Tage. Differenziert nach Lokalisation benötigten die Spieler 16.67 ± 14.22 Tage für die Rückkehr in das Mannschaftstraining nach Verletzungen des Quadriceps (N=3), 19.0 ± 11.26 der Adduktoren (N=3), 21.25 ± 6.71 der Hamstrings (N=8) sowie 17.33 ± 4.61 für Muskelfaserrisse der Wadenmuskulatur. Der erfasste Muskelbündelriss der Adduktoren benötigte 31 Tage bis zur Rückkehr ins Mannschaftstraining. Die Infiltration mit ACP führte zu keinerlei Komplikationen. Sämtliche Spieler waren nach der zweiten Infiltration schmerzfrei. Rezidivverletzungen wurden nicht beobachtet.
Zusammenfassung: Die ultraschallgesteuerte Infiltration muskulärer Verletzungen Grad III bzw. IV stellt eine sichere und effektive Behandlungsoption in der Behandlung muskulärer Verletzungen im Profifußball dar.