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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Langzeitergebnisse der arthroskopischen Reparatur der Rotatorenmanschette: funktionelle und radiologische Ergebnisse nach 10 Jahren Follow-up

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Davide Cucchi - Dept. of Orthopaedics and Trauma Surgery, University of Bonn, Bonn, Germany; Laboratory of Applied Biomechanics, University of Milan, Milano, Italy
  • Alessandra Menon - Laboratory of Applied Biomechanics, University of Milan, ASST Gaetano Pini-CTO, Milano, Italy
  • Francesca Maria Feroldi - Laboratory of Applied Biomechanics, University of Milan, ASST Gaetano Pini-CTO, Milano, Italy
  • Manuel Mazzoleni - Laboratory of Applied Biomechanics, University of Milan, ASST Gaetano Pini-CTO, Milano, Italy
  • Elisabetta Nocerino - IRCCS Policlinico San Donato, Università degli Studi di Milano, San Donato, Italy
  • Max Friedrich - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Dieter C. Wirtz - Universitätsklinikum Bonn, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Pietro Randelli - Laboratory of Applied Biomechanics, University of Milan, ASST Gaetano Pini-CTO, Milano, Italy

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST33-722

doi: 10.3205/18dkou194, urn:nbn:de:0183-18dkou1945

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Cucchi et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Studien, die Langzeitergebnisse nach arthroskopischer Reparatur der Rotatorenmanschette (RM) beschreiben, sind selten. Das Ziel dieser Studie war es, die Überlebensrate und die funktionellen Ergebnisse von RM-Reparaturen bei einer Nachbeobachtungszeit von mindestens zehn Jahren zu bewerten. Sekundäre Ziele waren, die Ergebnisse bei Patienten mit und ohne erneute Ruptur zu vergleichen und die Charakteristika der Läsionen mit klinischen, funktionellen und radiologischen Ergebnissen in Beziehung zu setzen.

Methodik: Ein telefonisches Interview wurde durchgeführt, um Patienten mindestens zehn Jahre nach der arthroskopischen RM-Reparatur zu einer klinischen Untersuchung einzuladen. American Shoulder and Elbow Surgeons Shoulder Score (ASES), Bewegungsumfang (ROM), Constant Murley Score (CMS) und isometrische Kraft in Flexion (fl) und Abduktion (ab) wurden gemessen. Schulter-Röntgenaufnahmen wurden verwendet, um die Akromion-Humerale-Distanz (AHD) zu messen und die Schulter-Osteoarthritis (OA) nach Samilson-Prieto zu klassifizieren. Eine Ultraschalluntersuchung wurde durchgeführt, um die Supraspinatusintegrität als eine dichotomische Variable zu bewerten. Die Läsionen wurden während der Arthroskopie anhand der Southern California Orthopedic Institute Klassifikation eingeteilt.

Der Shapiro-Wilk Normalitätstest wurde verwendet, um die Normalverteilung der Daten zu bewerten. Die Unterschiede zwischen kontinuierlichen Variablen wurden mit einem ungepaarten Student-t-Test oder einem Mann-Whitney-Test gemäß den Eigenschaften der Datenverteilung bewiesen. Die Unterschiede zwischen kategorischen Variablen wurden mit dem exakten Test nach Fisher getestet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Achtundsechzig Patienten standen für die funktionelle und radiologische Untersuchung zur Verfügung. Bei 50,8% der Patienten wurde eine erneute Supraspinatus-ruptur echographisch diagnostiziert. Je nach echographischer Sehnenintegrität wurden zwei Gruppen von Patienten erstellt und verglichen: bei ASES (p = 0,0125), ROM (fl: p = 0,0310; ab: p = 0,0215), CMS (p = 0,0004), Kraft (p <0,0001) und AHD (p = 0,0028) wurden signifikante Unterschiede zugunsten von Patienten ohne erneute Ruptur nachgewiesen. Patienten mit kleineren (C1-C2) Läsionen (57,4%) entwickelten signifikant höhere ROM (fl: p = 0,0323; ab: p = 0,0269), CMS (p = 0,0008), Kraft (p <0,0001) und zeigten höhere AHD (p <0,0001). Größere (C3-C4) Läsionen führten im Vergleich zu kleineren, signifikant häufiger zu einer erneuten Ruptur (p = 0,0116) und zu einer höhergradigen OA (p = 0,0017).

Diese Langzeitergebnisse der arthroskopischen RM-Reparatur weisen darauf hin, dass die Integrität der RM wichtig ist, um funktionelle Ergebnisse zu erhalten und eine OA-Progression zu verhindern. Unabhängig von der RM-Integrität behalten Patienten mit kleineren Läsionen ein höheres Funktionsniveau und eine langsamere OA-Progression bei.