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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Applikation eines neuen Polyester-Patches bei Rekonstruktion von Rotatorenmanschetten-Massenrupturen verbessert das klinische Ergebnis und Sehnenintegrität signifikant

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daniel Smolen - Etzelclinic, Pfaeffikon (SZ), Switzerland
  • Nicolas Haffner - LBI for Expertimental and Clinical Traumatology, Vienna, Austria
  • Rainer Mittermayr - Trauma Center of the Workmen Compensation Board - AUVA, Vienna, Austria
  • Christoph Sternberg - Etzelclinic, Pfaeffikon (SZ), Switzerland
  • Florian Hess - Kantonsspital Frauenfeld, Frauenfeld, Switzerland
  • Jan Leuzinger - Etzelclinic, Pfaeffikon (SZ), Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST33-401

doi: 10.3205/18dkou192, urn:nbn:de:0183-18dkou1920

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Smolen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Rotatorenmanschetten(RM)-Massenrupturen, stellen vor allem bei jüngeren Patienten (<75a) eine große klinische Herausforderung hinsichtlich ihrer Therapie dar. Re-Rupturen, welche in der Literatur bei Massenrupturen in bis zu 94% der Fälle vorkommen, stellen das wahrscheinlich größte Problem dar. Ziel ist es daher die RM zeitgerecht zu rekonstruieren, eine Vergrößerung des Defektes zu verhindern und ihre Heilung zu fördern. Neben biologisch aktiven Mitteln, wie z.B. Platelet rich plasma, hat sich in jüngerer Vergangenheit die Applikation von Patches (biologisch und synthetisch) zur Augmentation der rekonstruierten RM etabliert.

Ziel dieser Studie ist, den Einfluss und das Potential eines neuen Polyester Patchs, welcher die rekonstruierte RM augmentiert, klinisch und radiologisch zu untersuchen.

Methodik: Zwischen 2012-2014 wurde bei 54 Patienten eine arthroskopische RM-Rekonstruktion in einer Tripple-Row Technik durchgeführt und mit einem Polyester-Patch augmentiert. Das mittlere Patientenalter des Kollektivs betrug 65 (SD±7.8).

Präoperativ wurden die RM-Rupturen mittels Arthro-MR und Arthro-CT diagnostiziert. Postoperativ kam zusätzlich Ultraschall zur Anwendung. Klinisch wurden der Constant-Score (CS) sowie der Subjective Shoulder Value (SSV) prä- und postoperativ appliziert. Die Nachuntersuchungs-Zeit lag durchschnittlich bei 45 Monaten (15-74).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der durchschnittliche CS, und damit das klinische Ergebnis, erhöhte sich signifikant von 36 Punkten prä-operativ auf 82 Punkte post-operativ (p<0.0001). Der SSV, als Wert für die subjektive Patientenzufriedenheit stieg von 40 auf 88% (p<0.0001).

Patienten mit intakter Rekonstruktion zeigten postoperativ signifikant mehr Kraft verglichen mit Patienten mit Re-Rupturen (p<0.0001).

Im radiologischen FU zeigten sich neun transmurale Re-Rupturen (16.7%).

Bei acht Patienten wurde eine Revision vorgenommen; diese korrelierten jedoch nicht mit den Re-Rupturen, da sechs Revisionen aufgrund einer Capsulitis, meist als elektiver Eingriff, durchgeführt wurden. Bei einer Revision wurde der Patch, aufgrund von Krepitation, bei intakter RM entfernt. Eine weitere Revision fand aufgrund einer Re-Ruptur statt und wurde mittels eines Delta-Lappens versorgt.

Schlussfolgernd ist zu sagen, dass eine Re-Ruptur-Rate von 16,7% bei einem durchschnittlichen FU von 45 Monaten als ein äußerst vielversprechendes Ergebnis zu werten ist. Vergleicht man mit der Literatur, so liegen hier teilweise die Re-Rupturen von Rekonstruktionen ohne Augmentation bei bis zu 94%.

Im Anbetracht der Ergebnisse dieser Studie zeigt die Patch-Augmentation ein sehr gutes klinisches Ergebnis und die Re-Rupturrate wird positiv beeinflusst.