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Die Schulterschrittmacher-Therapie für die Behandlung funktioneller hinterer Schulterinstabilität
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Eine mangelhafte Aktivierung der Außenrotatoren und der periskapulären Muskulatur kann zu einer schwerwiegenden funktionellen hinteren Schulterinstabilität führen. Dies kann positionsabhängig während einer Bewegungsphase zu posterioren Subluxationen oder Dislokationen führen. Chirurgische Interventionen erzielen oftmals keine Beschwerdelinderung und können zusätzliche Schmerzen und Funktionsverlust bewirken. Auch konventionelle konservative Therapiekonzepte bringen in vielen Fällen keinen Erfolg.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Wirksamkeit der Schulterschrittmacher-Therapie in einer Gruppe von Patienten mit bisher gescheiterten Therapieversuchen prospektiv zu evaluieren.
Methodik: In einer prospektiven Negativselektionsstudie wurden Patienten mit therapierefraktärer, unwillkürlicher, funktioneller, hinterer Schulterinstabilität mittels Schulterschrittmachertherapie behandelt. Einschlusskriterium war in allen Fällen eine zuvor gescheiterte zumindest 3-monatige diagnosenspezifische konservative Therapie. Zuvor gescheiterte operative Stabilisierungsversuche stellten kein Ausschlusskriterium dar. Zur Diagnosensicherung wurde bei allen Patienten eine dynamische Bildwandler-Untersuchung durchgeführt. Zur Beurteilung eventueller struktureller Defekte wurden bei allen Patienten aktuelle MRT Bilder durchgeführt. Insgesamt konnten 24 Fälle in die Studie eingeschlossen werden. Im Zuge der Schulterschrittmachertherapie absolvierte jeder Patient ein 3–6-wöchiges Training bestehend aus elektrischer Muskelstimulation in Kombination mit konzentrischen, exzentrischen und funktionellen Übungen. Zur konsekutiven Evaluation der Schulterfunktion wurde 2 Wochen, 4 Wochen und 3 Monate nach erfolgter Therapie ein spezifisch entwickelter Fragebogen, einschließlich SSV, ROWE- und WOSI-Score, erhoben.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Sämtliche Patienten gaben an mit der Schulterschrittmachertherapie sehr zufrieden zu sein. Vorläufige Ergebnisse unserer prospektiven Studie zeigen eine deutliche Verbesserung in den erhobenen Scores bei allen Patienten. Die Patienten mit bereits vollendetem 3 Monats Follow-up erreichten einen Rowe-Score von 92±14, SSV von 95±6% und WOSI-Score von 372±181 (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Die Beschwerden im Beruf konnten von 1,8±1,5 auf 0,1±0,3 gesenkt werden und im Sport von 2,9±1,4 auf 0,2±0,4. Bei keinem der Patienten wurde eine Komplikation beobachtet. In 2 von 24 Fällen wurde das Training aufgrund von mangelnder Compliance nicht vollständig durchgeführt.
Zusammenfassend erweist sich die Schulterschrittmacher-Therapie als äußerst effektive Behandlungsmethode für Patienten die von funktioneller hintere Schulterinstabilität betroffen sind und bei denen konventionelle Therapiemaßnahmen zuvor versagt haben.