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Beckenkammspan versus Latarjet für die Behandlung vorderer Schulterinstabilität mit knöchernem Glenoiddefekt: Eine prospektiv-randomisierte Kohortenstudie
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Die Beckenkammspanplastik und Latarjet Operation sind zwei konkurrierende Verfahren in der Behandlung von Patienten mit vorderer Schulterinstabilität mit knöchernem Glenoiddefekt. Aktuell gibt es keine prospektiven Vergleichsstudien zu den genannten Techniken.
Methodik: In einer bizentrischen, prospektiv-randomisierten Kohortenstudie wurden 60 Patienten mit vorderer Schulterinstabilität und knöchernem Glenoiddefekt entweder mit offener Beckenkammspanplastik oder Latarjetoperation behandelt. Vor der Operation sowie 6 Monate, 12 Monate und 24 Monate nach der Operation wurden die Patienten klinisch evaluiert und subjektive sowie objektive Funktionsscores in Form einer longitudinalen Datenaufzeichnung erhoben. Die CT-radiologische Evaluierung beinhaltete die Bestimmung der Glenoidoberfläche, Durchmesser, Tiefe und Version sowie Defektabdeckung präoperativ, postoperativ und im Follow-up. Die finale Follow-up Rate betrug 90.0% inklusive 29 von 30 Patienten in der Beckenkammspangruppe und 25 von 30 Patienten in der Latarjetgruppe. Die Studie wurde gemäß der CONSORT Richtlinien für die Durchführung einer randomisiert-kontrollierten Studie erstellt. Vor Beginn der Studie wurde eine Studienregistrierung durchgeführt und die Zustimmung der lokalen Ethikkommissionen eingeholt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die subjektiven und objektiven Funktionsscores inklusive WOSI, Rowe Score, SSV, Zufriedenheit, Schmerz, Arbeits- und Sportbeeinträchtigung zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen. Die Innenrotation zeigte in 0° und 90° Abduktion einen signifikanten Vorteil der Beckenkammspanplastik zu jedem Nachuntersuchungszeitpunkt (p<0.05). Die restlichen Bewegungsebenen sowie die Kraftmessung wiesen keinen signifikanten Unterschied auf. Zwei Patienten in der Beckenkammspangruppe und ein Patient in der Latarjetgruppe berichteten von einer einzelnen Subluxationsepisode ohne klinische Konsequenz. Komplikationen in der Beckenkammspangruppe umfassten acht Beckenkammparästhesien und zwei oberflächliche Wundinfektionen an der Entnahmestelle sowie einen sturzbedingten Spanbruch ohne Revisonsnotwendigkeit. Komplikationen in der Latarjetgruppe umfassten eine Graftpseudoarthrose ohne klinische Konsequenz, einen mechanischen Schraubenkonflikt mit Revisionsnotwendigkeit und eine Hämatombildung. Die CT Untersuchungen zeigten einen größeren Glenoidaugmentationseffekt der Beckenkammspäne welcher sich jedoch aufgrund von Remodelierungsprozessen im Follow-up reduzierte.
Die Beckenkammspanplastik und Latarjet Operation zeigen demzufolge keinen Unterschied im klinischen und radiologischen Ergebnis mit Ausnahme einer höheren Innenrotationsfähigkeit in der Beckenkammspangruppe. Beide Techniken zeigen ein unterschiedliches Spektrum an Komplikationen.