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Die sakrale Schraubenplatzierung unter Berücksichtigung morphologischer und anatomischer Besonderheiten
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Verschiedenen Pathologien im Bereich des lumbosakralen Überganges bedürfen einer Fusion des L5/S1- Segmentes. Dabei haben sich die kombinierten dorsoventralen Verfahren aufgrund des besseren klinischen Ergebnisses durchgesetzt. Problematisch sind aber auch hier die erhöhten Pseudarthroseraten, welche nicht selten durch eine sakrale Schraubenlockerung bedingt sind. Ziel der vorliegenden Arbeit war es die morphologischen Besonderheiten des L5/S1 Segmentes herauszuarbeiten um eine sogenannte "safe-zone" für die sakrale Schraubenplatzierung zu definieren.
Methodik: Insgesamt wurden einhundert computertomographische Untersuchungen des Beckens (männlich: n=62; weiblich: n=38) eingeschlossen. Auf den parallel zur Deckplatte angeordneten axialen Schichten wurde die prävertebralen Lage der A. und V. iliaca communis, des Spinalkanals und des Areals mit der grössten Knochendichte im ersten sakralen Wirbelkörper analysiert. Zudem Ausmessung der maximalen axialen sowie sagittalen Pedikelbreite/-höhe.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Ausgehend vom Eintrittspunkt der S1 Schrauben waren die A./V.iliaca communis bei einem mittleren Winkel von 7° Konvergenz (SD 5,40429) lokalisiert. Die laterale Begrenzung des Spinalkanals lag vom Eintrittspunkt ausgehend bei 38° (SD 7,31892). Alle Messungen zeigten seitengleiche Ergebnisse. Die Knochendichte, beurteilt anhand der gemessenen Hounsfieldeinheiten, war zentral mit einem mittleren Wert von 276,43 (SD 82,41790) signifikant höher als im Bereich der Ala ossis sacri (149 SD 95,30033). Die grösste intraossäre Schraubenlänge (48mm SD 5,24806) ließ sich ausgehend vom Eintrittspunkt bei einem Winkel von 25° (SD 4,62114) erreichen. Die durchschnittliche Pedikelbreite betrug 20 mm (SD 3,6360), die Pedikelhöhe 13mm (SD 2,51839).
Aus den vorliegenden Ergebnissen ergibt sich eine "safe-zone" der Schraubenplatzierung in S1 zwischen 7° und 38°. In Verbindung mit dem Wissen der grössten Knochendichte zentral sowie der maximal möglichen Schraubenlänge bei 25° ist eine Konvergenz der Schraube von mindestens 25° im ersten sakralen Wirbelkörper zu empfehlen. Begrenzend für den Schraubendurchmesser, als weiter Einflussgröße auf den Schraubenhalt, stellte sich nicht der axiale sondern sagittale Durchmesser dar.