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Hat die prädiagnostische Antibiotikagabe Einfluss auf die Erregerdetektion mittels Sonikation bei periimplantärer Infektion?
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Autoren
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Anna Stephan
- Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie & Unfallchirurgie, Dresden, Germany
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Alexander Thürmer
- Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Institut Medizinische für Mikrobiologie und Hygiene, Dresden, Germany
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Stefan Zwingenberger
- Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie & Unfallchirurgie, Dresden, Germany
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Ingmar Glauche
- Technische Universität Dresden, Institut für Medizinische Informatik und Biometrie, Dresden, Germany
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Albrecht Hartmann
- Universitätsklinikum Carl-Gustav-Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie & Unfallchirurgie, Dresden, Germany
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Maik Stiehler
- Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Germany
| Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Gliederung
Text
Fragestellung: Eine der wesentlichen Komplikationen nach osteosynthetischer und endoprothetischer Versorgung stellt die periimplantäre Infektion (PII) dar [1]. Die präoperative einmalige Single-Shot Antibiotikagabe dient der Prophylaxe intraoperativ erworbener Wundinfektionen. Vor Implantatexplantation ist die Pausierung einer bestehenden antibiotischen Therapie zur Optimierung der mikrobiologischen Diagnostik anzustreben [2]. In dieser Studie wurde der Einfluss der prädiagnostischen Antibiotikagabe auf die Erregerdetektionrate mittels Sonikation bei periimplantärer Infektion untersucht.
Methodik: Retrospektiv wurden n=114 mittels Sonikation behandelte Explantate (84 Endoprothesen- und 30 Osteosynthesematerialkomponenten) sowie die korrespondierenden mikrobiologischen und histopathologischen Gewebeproben von Patienten untersucht, welche im Zeitraum 01.12.2015 - 30.04.2017 operativ versorgt wurden. Gemäß den in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellten Kriterien wurden 90 Fälle den Gruppen „therapeutische Antibiotika-Gabe“ (TAG, n=33), „Single-Shot perioperative Antibiotika-Prophylaxe“ (PAP, n=27) sowie „keine prädiagnostische Antibiotika-Gabe“ (n=30) zugeordnet und anschließend im Hinblick auf die Erregerdetektionsrate mittels Chi-Quadrat-Test verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Monoinfektionen mit u.a. Staphylococcus epidermidis et aureus, Pseudomonas aeruginosa und Gruppe B-Streptokokken stellten mit 81% den Großteil der Fälle dar. Es wurden Sonikations-Erregerdetektionsraten von 84,9% (TAG), 85,2% (PAP) und 80,0% (keine Antibiotika-Gabe) beobachtet (P=0,745, Abbildung 1 [Abb. 1]).
Sowohl die die TAG als auch die PAP haben in der vorliegenden Studie keinen Einfluss auf die Erregerdetektionsrate mittels Sonikation. Eine mögliche Erklärung ist die durch den Implantat-Biofilm erschwerte Antibiotikapenetration. Eine PAP, welche ebenfalls keinen Einfluss auf die mikrobiologische Diagnostik von Gewebeproben zu haben scheint [3], ist daher vor operativen Eingriffen mit geplanter Gewebediagnostik bei Verdacht auf PII Infektion indiziert.
Literatur
- 1.
- Trampuz A, Piper KE, Jacobson MJ, Hanssen AD, Unni KK, Osmon DR, Mandrekar JN, Cockerill FR, Steckelberg JM, Greenleaf JF, Patel R. Sonication of removed hip and knee prostheses for diagnosis of infection. N Engl J Med. 2007 Aug 16;357(7):654-63.
- 2.
- Maurer T. Infektionen des Bewegungsapparates. 2. erw. Aufl. Grandvaux. S. 68-93.
- 3.
- Tetreault MW, Wetters NG, Aggarwal V, Mont M, Parvizi J, Della Valle CJ. The Chitranjan Ranawat Award: Should prophylactic antibiotics be withheld before revision surgery to obtain appropriate cultures? Clin Orthop Relat Res. 2014 Jan;472(1):52-6. DOI: 10.1007/s11999-013-3016-5.
- 4.
- Renz R, Trampuz A. Pocket Guide zur Diagnostik und Behandlung von periprothetischen Infektionen. PRO-IMPLANT Foundation; 2017.
