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Therapie der chronischen Streckapparatruptur nach Knietotalendoprothese mit einem monofilamentären Polypropylen-Netz
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Chronische Rupturen der Quadrizeps- oder Patellarsehne bei liegender Knietotalendoprothese stellen eine seltene aber schwerwiegende Komplikationen dar, die unbehandelt zum weitestgehenden Funktionsverlust des Kniegelenkes führen. Die Verwendung eines monofilamentären Polypropylen-Netzes (Marlex-Mesh, Fa. Bard, Murray Hill, USA) stellt für diese Verletzung einen vielversprechenden Ansatz dar. Im Gegensatz zu bisher verwendeten synthetischen Netzen kommt es bei dem zu untersuchenden Polypropylen-Netz zur vollständigen bindegewebigen Durchbauung und Integration. Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation des Verfahrens und Untersuchung der klinischen Ergebnisse.
Methodik: Es wurden retrospektiv 24 Patienten mit chronischer Streckapparatruptur bei liegender Knietotalendoprothese für diese Studie eingeschlossen. Eine klinische Nachuntersuchung konnte bei 22 Patienten erfolgen (Quadrizepssehnenruptur n=8 Patellasehnenruptur n=14). Bei allen Patienten wurde die Rekonstruktion mit einem monofilamentären Polypropylen-Netz (MarlexMesh) durchgeführt. Das mittlere Alter betrug zum Operationszeitpunkt 71 Jahre (Spannweite, 46-88 Jahre), der mittlere BMI betrug 32,9 kg/m2 (23-44). Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 8 Monate (2-27).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Flexion betrug im Mittel 82,5 Grad (30-120). Der Großteil der Patienten (77%, 17/22) verfügten über eine volle aktive Extension. Fünf Patienten (23%, 5/22) hatten im Mittel ein aktives Extensionsdefizit von 8 Grad (5-35). Drei Patienten mussten bei weichteilseitigem Ausreißen des Netzes revidiert (14%, 3/22 Patienten) werden und erhielten erneut ein MarlexMesh.
Die vorliegende Kohorte ist die bisher Größte für dieses Therapieverfahren. Die Versagensrate der Streckapparatrekonstruktion mittels MarlexMesh beträgt in unserer Kohorte 14%. Für alternative Verfahren ist eine Versagensrate von über 50% publiziert. Damit stellt die Verwendung des beschriebenen Augmentationsverfahrens des untersuchten synthetischen Netzes eine sinnvolle Behandlungsoption bei chronischen Rupturen oder defizitären Weichteilstrukturen der Patellarsehne sowie der Quadrizepssehne nach Knietotalendoprothese dar.