gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Radiologisch gelockerte Hüft TEP ohne laborchemische Entzündungszeichen. Stellenwert der Gelenkpunktion

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Erik Schiffner - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hand- und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • David Latz - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hand- und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Alfred Karbowski - Krankenhaus der Augustinerinnen Köln, Klinik für Orthopädie, Köln, Germany
  • Jan Grassmann - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hand- und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Simon Thelen - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hand- und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Pascal Jungbluth - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hand- und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Johannes Schneppendahl - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hand- und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Joachim Windolf - Universitätsklinikum Düsseldorf, Hand- und Unfallchirurgie, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST16-639

doi: 10.3205/18dkou048, urn:nbn:de:0183-18dkou0486

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Schiffner et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Der endoprothetische Hüftgelenksersatz zählt zu den erfolgreichsten Operationen der Medizin, kann jedoch auch schwerwiegende Komplikationen hervorrufen. Zwei mögliche Komplikationen bestehen in aseptischen Lockerungen und periprothetischen Gelenkinfekten, die differenzialdiagnostisch häufig problematisch sind. Häufig werden hier vornehmlich laborchemische Entzündungsparameter herangezogen. Diese Arbeit untersucht den Stellenwert dieser Werte im Hinblick auf den Ausschluss einer periprothetischen Infektion und geht der Frage nach, ob eine ergänzende Gelenkpunktion sinnvoll ist.

Methodik: In dieser Studie wurden retrospektiv Daten von insgesamt 108 Patienten mit einer Hüftendoprothesenlockerung ausgewertet. Alle Patienten durchliefen einen standardisierten diagnostischen Algorithmus, der Gelenkpunktion mit mikrobiologischer Diagnostik einschloss. Es erfolgte bei jedem Patienten die Auswertung der demographischen Daten, sowie die Auswertung von Labor- und mikrobiologischen Ergebnissen. Die endgültige Diagnose wurde auf Basis des mikrobiologischen Ergebnisses der Gelenkpunktion gestellt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den eingeschlossenen Patienten wurde bei 85 (78%) eine aseptische Lockerung und bei 23 (22%) Patienten eine periprothetische Gelenkinfektion mit radiologischen Zeichen einer Lockerung diagnostiziert. Die Latenzzeit zwischen der Implantation der Endoprothese bis zur Vorstellung war bei Patienten mit periprothetischem Infekt signifikant kürzer als bei aseptischen Lockerungen (p<0,05). Bei 10 Patienten (44%) mit periprothetischer Gelenkinfektion waren die laborchemischen Entzündungsparameter im Blut normwertig, aber die Gelenkspunktion dann hinweisend auf einen Infekt.

Die Differenzierung aseptischer Prothesenlockerungen und periprothetischer Infektionen mit Lockerungszeichen stellt eine Herausforderung dar, die sich nicht alleine mit laborchemischen Tests bewerkstelligen lässt. Bei radiologischen Zeichen einer Hüft-TEP Lockerung sollte, zusätzlich zu den serologischen Untersuchungen, eine Gelenkpunktion mit mikrobiologischer Untersuchung erfolgen.