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Instrumentelle 3D-Ganganalyse zur Analyse von Rotationsfehlern in der Knieendoprothetik
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Bei Verdacht auf Rotationsfehler nach Knie-TEP kann zur Rotationskontrolle der Komponenten eine CT-Untersuchung nach dem Berger-Protokoll durchgeführt werden. Diese rein statische Untersuchung beschränkt sich lediglich auf das betroffene Kniegelenk. Informationen zur Biomechanik der übrigen ebenfalls mitbetroffenen Gelenke sowohl der ipsilateralen als auch der kontralateralen Extremität fehlen. Zur weiteren Analyse von Rotationsfehlern in der Knieendoprothetik könnte in Zukunft die instrumentelle 3D-Ganganalyse als funktionelle Methode hilfreich sein.
Methodik: In dieser prospektiven, kontrollierten Pilotstudie wurden 12 Patienten (61.3 Jahre ± 11.4 Jahre) eingeschlossen, bei denen mindestens 6 Monate nach Knie-TEP bei persistierenden Schmerzen und eingeschränktem Bewegungsausmaß im Berger-Protokoll eine Malrotation der Komponenten detektiert wurde. Bei allen Patienten wurde eine instrumentellen 3D-Ganganalyse durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit einer Kontrollgruppe verglichen.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen der Patientengruppe und der Kontrollgruppe. In der Patientengruppe zeigte sich eine verminderte Geschwindigkeit, Trittfrequenz und Schrittlänge sowie erhöhte Schrittzeit. Die maximale Kniebeugung während der Schwungphase zeigte sich in der Patientengruppe vermindert (p<0.001). Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten beide Extremitäten der Patientengruppe eine signifikant erhöhte interne Knöchelrotation und externe Hüftdrehung während nur das endoprothetisch ersetzte Knie eine reduzierte Innenrotation zeigte. Es zeigte sich eine starke lineare Korrelation zwischen der Knöchelrotation und der Hüftdrehung sowie der Knöchelrotation und der radiologischen Tibiamalrotation.
Patienten mit symptomatischer Fehlrotation nach Knie-TEP zeigen in der vorliegenden Studie typische funktionelle Defizite und das betroffene und nicht betroffene Bein zeigt eine signifikant erhöhte interne Knöchelrotation und externe Hüftdrehung. Die starke lineare Korrelation zwischen Knöchelrotation und der radiologischen Tibiamalrotation könnte mit der Ausrichtungsmethode des intraoperativen Orientierens am 2. Strahl zusammenhängen.