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Einzeitige minimalinvasive ventrale Herdausräumung und dorsale perkutane Fixierung bei pyogener Spondylodiszitis des Älteren
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Veröffentlicht: | 6. November 2018 |
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Fragestellung: Die pyogene Spondylodiszitis bei Älteren ist ein häufiger werdendes Problem in der Wirbelsäulenchirurgie. Die verminderte Knochenqualität sowie multiple Komorbiditäten sind die Hauptgründe für die in der Vergangenheit überwiegende Bevorzugung von konservativen Therapieverfahren. Die vorliegende retrospektive Analyse stellt die eigenen Erfahrungen einer einzeitigen operativen Therapie mit Herdausräumung und perkutaner Fixation anhand von 35 Patienten im Alter von über 70 Jahren dar.
Methodik: 35 Patienten mit einer thorakolumbalen Spondylodiszitis wurden analysiert. Die OP-Indikation ergab sich aus dem Nachweis einer Vereiterung des Bandscheibenfachs mit daraus resultierender Zerstörung des Bewegungssegmentes und klinischen Zeichen der Instabilität oder dem ungenügenden Ansprechen einer zuvor eingeleiteten Antibiotikatherapie. Die Operation erfolgte als minimalinvasive, mikrochirurgische Herdausräumung von ventral in XLIF oder OLIF-Technik, nachfolgender Cage-Implantation und perkutaner dorsaler Stabilsierung. Folgende Daten wurden erfasst: Dauer des stationären Aufenthaltes, Knochendichte, Komorbiditäten, Antibiotikatherapie, Keimspektrum, OP-Zeit, perioperative Komplikationen bis 4 Wochen nach Entlassung, sekundäre implantatassoziierte Komplikationen, Ausheilungsstatus.
Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit lag bei 14 Monaten (range: 3-25). Die mediane Knochendichte war mit 95 mg Ca-Hydroxylapatit/ml (range 53-145) deutlich vermindert. Die OP-Zeiten lagen im Median bei 145 min (range 105-200) für die gesamte Prozedur inklusiveintraoperativer Umlagerung. Die perioperative Mortalität bis 4 Wochen postoperativ war 2/35. Beide Todesfälle waren infolge einer Sepsis aufgetreten. Implantatassoziierte Komplikationen waren nicht zu verzeichnen. Die mediane Dauer des stationären Aufenthaltes betrug 15 Tage (range: 8-73 d). Es zeigte sich eine klare Abhängigkeit des klinischen Zustands bei Entlassung mit dem Zustand vor Operation. Bei 3/33 Patienten war im Verlauf eine operative Revision auf Grund fortdauernder Zeichen der Spondylodiszitis notwendig.
Schlussfolgerung: Die minimalinvasive Herausräumung mit perkutaner Fixation ist auch bei älteren Patienten mit multiplen Komorbiditäten und reduzierter Knochenqualität ein sicheres operatives Verfahren. Die reduzierte Zugangsmorbidität scheint sich auf nicht auf die Effektivität der Behandlung auszuwirken. Die Indikation für eine operative Therapie sollte insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren wie spinaler Instabilität oder alteriertem Immunstatus auch bei Älteren weit gestellt werden.