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Stabilitätsuntersuchungen kombinierter Frakturen der Brustwirbelsäule und des Sternums
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die Kombinationsverletzung von Sternum und Brustwirbelsäule (SVV) bedeutet einen hochgradigen Stabilitätsverlust des Rumpfes mit der Notwendigkeit einer osteosynthetischen Versorgung deren operative Strategien diskutiert werden. Dabei sind drei Regionen des Rumpfes zu betrachten. Zum einen die hintere Stabilisierung der Wirbelkörperfraktur mittels Schrauben-Stab-System, zum anderen die vordere Stabilisierung der Fraktur entweder mittels überbrückender Osteosynthese oder einen Ersatz des frakturierten Wirbelkörpers. Als dritter Stabilisierungsfaktor für den Rumpf ist dabei das Sternum nicht zu vernachlässigen, im wird in zahlreichen klinischen und einer Kyphosierung des Rumpfes entgegen wirkt.
Ziel dieser Studie ist es die stabilisierende Komponente der osteosynthetisch versorgten Sternumfraktur bei kombinierten Wirbelsäulen-Sternum-Frakturen zu ermitteln.
Methodik: Die Untersuchungen wurden an 5 Leichentorsos (Körperspender, "fresh frozen") durchgeführt, ein Ethikvotum lag vor.
Vorbereitend wird der BWK 6 (als häufigster Wirbel der SVV) über eine rechtsseitige Costotransversektomie incl. Der Bandscheiben korpektomiert und dort ein elektronisches Druckmeßgerät eingesetzt. Die Druckmessung erfolgt in sitzender Position des Präparates. Diese Messung wird wiederholt nach einer queren Sternotomie in Angulushöhe und nach Anlage eines dorsalen Fixateur interne (Flamenco; BWK 5 auf 7). Nach ventralem Wirbelkörperersatz (Obelisc pro) wird nun der Druck im sternalen Osteotomiespalt gemessen (im Sitzen) nach Entfernung des Obeliscs erfolgt eine sternale Kontrollmessung, dann eine längs ausgerichtete, winkelstabile Plattenosteosynthese des Sternums (Matrix Rib) und Druckmessung im Wirbelkörper.
Im Anschluß wird die analoge Sequenz für die Korpektomie des LWK 1, als am häufigsten frakturierten Wirbel überhaupt, durchgeführt. Die Stabilisierung erfolgt dorsal (BWK 12-LWK2) und ventral über eine linksseitige Lumbotomie
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine dorsale Stabilisierung reduziert den Druck im Wirbelkörper bereits auf 64%(32-100%), anschliessend ist der sagittale Druck im BWK 6 ist bei instabilem Sternum 1,7-fach (1,1-2,9) höher als nach einer Plattenosteosynthese des Sternums. Umgekehrt ist der sternale Druck 1,9-fach (1,4-2,6) erhöht, wenn der BWK 6 ventral vollkommen instabil ist. Eine Sternummessung bei dorsal und ventral instabilem Wirbel ist technisch nicht durchführbar gewesen, da der Rumpf sonst bei höchstgradiger Instabilität zerbrach.
Bei LWK 1 Fraktur sind die Effekte ohne Sternumstabilisierung mit 1,4 (1,0-2,2) und am Sternum ohne ventralen Wirbelersatz mit 1,2 (1,0-1,6) fachem Druck deutlich weniger ausgeprägt.
Alle drei Regionen des Rumpfes wirken bei einer thorakalen sternovertabralen Kombinationsverletzung an der Stabilität des Rumpfes mit. So kann eine Stabilisierung des Sternums zusätzlich zur BWS die Druckverhältnisse auf den Wirbelkörper um 2/3 reduzieren, was definitiv einer Kyphosierung der BWS bei entsprechend instabilen Frakturtypen entgegen wirken kann.