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Kann die Rekonstruktion der Sprunggelenkssyndesmose mittels Suture Button oder trikortikaler Stellschraube die physiologische Kinematik des Tibiofibulargelenkes wiederherstellen?
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die Verletzung der anteroinferioren Syndesmose des Tibiofibulargelenkes (AITFL), der posterioinferioren Syndesmose des Tibiofibulargelenkes (PITFL) und der Membrana interossea (IOM) ist häufig mit einem Verbleib von Beschwerden nach Verletzungen des Sprunggelenkes verbunden. Bei Syndesmose-Verletzungen mit nachgewiesener Instabilität wird eine operative Versorgung mit Suture-Button Systemen (SB) oder trikortikalen Stellschraube (SS) angestrebt. Ziel der Arbeit war es die beiden Fixationsmethoden bezüglich ihrer Möglichkeit die physiologische Kinematik des TFG wiederherzustellen zu vergleichen.
Methodik: Fünf humane Leichenpräparate des Unterschenkels (mittleres Alter 58 Jahre; Spanne 38 - 73) wurden mithilfe eines gelenkspezifischem Robotersystemes untersucht. Tibia und Calcaneus wurden fest mit dem Roboterarm verbunden, nachdem das untere Sprunggelenk versteift wurde. Mithilfe des Roboters wurden in 0°, 15° und 30° Plantarflexion und 10° Dorsalflexion jeweils 5 Nm Außenrotationsmoment, anschließend 5 Nm Inversionsmoment (IV) appliziert. Die Fibula blieb in ihrer vollen Länge intakt und frei beweglich. Die Bewegung der Fibula in Bezug auf die Tibia wurde mit Hilfe eines 3D optischen Aufnahme Systems gemessen. Hierbei wurden mediolaterale (ML) Translation, anteroposteriore (AP) Translation, und Außenrotation (ER) in folgenden Zuständen gemessen: intakte Syndesmose, AITFL, PITFL und IOM durchtrennt, Fixation mittels 3.5mm kanülierter trikortikaler SS, SB Fixation.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die AP-Translation und ER der Fibula mit SB Systemen rekonstruierten Sprunggelenken unterschied sich signifikant von intakten Sprunggelenken und Sprunggelenken mit SS. Diese Unterschiede wurden ausschließlich unter 5 Nm Inversionsmoment gemessen. Vor allem die posteriore Translation der Fibula war signifikant höher im Vergleich zu Sprunggelenken mit intakter Syndesmose in fast allen Flexionsgraden und signifikant höher als in Sprunggelenken mit SS in 15° und 30° Plantarflexion. Die ML Translation der Fibula mit SB unterschied sich nur in 30° Plantatflexion signifikant von der SS. Hieraus kann geschlussfolgert werden, dass SB Systeme nur teilweise den physiologische Bewegungsumfang des TFG in Sprunggelenken mit vollständiger Verletzung der Syndesmose wiederherstellen können. Hingegen konnte die SS ML, AP Translation und Rotation wiederherstellen, ohne das Einschränkungen der physiologischen Beweglichkeit beobachtet wurden (Abbildung 1 [Abb. 1]).
Durch den neuartigen Versuchsaufbau konnte erstmals die tibiofibulare Kinematik an einer vollständig intakten, nicht fixierten Fibula untersucht werden. Bei Rekonstruktion der Syndesmose mit Suture Button Systemen sollte vermehrt die AP-Translation und ER kritisch beurteilt werden.