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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

5 Jahres Ergebnisse der endoprothetischen Versorgung am oberen Sprunggelenkes mittels zementfreiem 3 Komponenten System unter besonderer Betrachtung der Arthroseätiologie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Alexander Fechner - St. Anna Hospital, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herne, Germany
  • Oliver Meyer - St. Anna Hospital, Center of Orthopaedics and Traumatology, Herne, Germany
  • Georgios Godolias - St. Anna Hospital, Center of Orthopaedics and Traumatology, Herne, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI47-1009

doi: 10.3205/17dkou435, urn:nbn:de:0183-17dkou4352

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Fechner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Therapie der fortgeschrittenen Arthrose am oberen Sprunggelenk stellt unverändert ein Problem mit hohem Diskussionsbedarf dar. Nach Ausschöpfen bzw. dem Versagen konservativer sowie minimalinvasiver Maßnahmen stellt die Versorgung mit einer Endoprothese eine mögliche Therapieform am oberen Sprunggelenk dar. Ziel dieser Studie war es, den Effekt der endoprothetischen Versorgung am OSG auf die klinischen und radiologischen Ergebnisse unter besonderer Beachtung der Art der Arthroseentstehung zu überprüfen und mögliche Fehlerquellen auch in der Indikationsstellung aufzuzeigen.

Methodik: Es werden die Ergebnisse von 78 Operationen dargestellt, die von 2009 - 2012 bei Arthrose im oberen Sprunggelenk mit dem zementfreien Zenith System (Firma Corin) durchgeführt worden sind. Die Implantation erfolgte in 35 Fällen bei Destruktion des OSG bei rheumatoider Arthritis, 29x bei posttraumatischer und 14x bei primärer Arthrose. Ziel der Untersuchung war es, dass verwendete System hinsichtlich der klinischen Ergebnisse, der Komplikationshäufigkeit, der radiologischen Ergebnisse unter Berücksichtigung der Arthroseätiologie hin zu überprüfen.

In der prospektiv angelegten Studie wurden die Patienten präoperativ sowie 3 Monate, 6 Monate, 24 Monate und 5 Jahre postoperativ klinisch und radiologisch untersucht. Es wurde die Patientenzufriedenheit sowie der Kofoed-Ankle Score ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei allen Patienten konnte postoperativ eine deutliche Schmerzreduktion erreicht werden. Die Patienten zeigten eine Erhöhung des Punktewertes im Kofoed-Ankle Score von 34,3 auf 80,3 nach 2 Jahren. Der Score betrug nach 5 Jahren 72,3. Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis waren zwar tendentiell zufriedener, zeigten jedoch im Kofoed-Ankle Score keine besseren Ergebnisse als die beiden anderen Subgruppen.

Das Bewegungsausmaß für die Extension/Flexion (ROM) verbesserte sich um durchschnittlich 18 Grad. Es traten insgesamt 19 revisionspflichtige Komplikationen auf, wobei die Revisionsrate signifikant mit dem Zeitabstand zur Operation anstieg.

Die endoprothetische Versorgung des oberen Sprunggelenkes erzielt bei den 3 untersuchten Subgruppen gute Ergebnisse hinsichtlich Schmerzreduktion bei Erhalt bzw. Verbesserung der Funktion. Die Revisionsrate stieg mit dem Zeitabstand zur Endoprothesenimplantation an. Die Endoprothese stellt im Vergleich zur Arthrodese die "funktionellere" Operation dar. Eine strenge Indikationsstellung bleibt erforderlich, um die Komplikations-/ Revisionsrate niedrig zu halten. Die langfristigen Resultate sind weiterhin kritisch zu hinterfragen und einzuschätzen.