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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Klinische Ergebnisse und gesundheitsbezogene Lebensqualität nach Klavikula Frakturen des mittleren Drittels im Kinder und Jugendalter

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Nadine Kaiser - Inselspital Bern, Klinik für Kinderchirurgie, Kinderorthopädie, Bern, Switzerland
  • Basil Ryser - Inselspital Bern, Klinik für Kinderchirurgie, Kinderorthopädie, Bern, Switzerland
  • Thoralf Liebs - Insel Spital, Klinik für Kinderchirurgie, Abteilung für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie, Bern, Switzerland
  • Kai Ziebarth - Inselspital Universitätsspital Bern, Abteilung für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie, Klinik für Kinderchirurgie, Bern, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI43-1294

doi: 10.3205/17dkou396, urn:nbn:de:0183-17dkou3962

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Kaiser et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Klavikula Frakturen des mittleren Drittels gehören zu den häufigsten Frakturen im Kindes- und Erwachsenalter. Während lange Zeit die Behandlung der geschlossenen Klavikula Frakturen als Domäne der konservativen Therapie galt, hat sich in den letzten Jahren, in der Erwachsenentraumatologie, ein Trend hin zur grosszügigeren Indikation zur operativen Versorgung der Frakturen eingestellt. In der Kindertraumatologie ist man noch zurückhaltender, jedoch ist ein Trend hinzu operativen Methoden, vor allem auch in er Gruppe der adoleszenten Patienten, deutlich spürbar. In der Literatur der pädiatrischen Traumatologie lassen sich nur wenige Studien mit grossen Patientenkollektiven und Bezug auf Langzeitresultate nach kindlichen Klavikula Frakturen finden.

Das Ziel unserer Studie ist es die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen nach Clavicula Frakturen des mittleren Drittels in einem grossen Trauma Zentrum zu untersuchen.

Methodik: Wir identifizierten total 785 Patienten welche mit einer Klavikula Fraktur zwischen dem 01.01.2004 und dem 31.06.2015 in unserer Klinik operativ oder konservativ behandelt wurden. Als Ausschlusskriterien galten ein Alter zum Zeitpunkt des Traumas über 16 Jahren, neurologische oder metabolische Begleiterkrankungen, geburtstraumatische Verletzungen und die Unfähigkeit zum Ausfüllen des Fragebogens aufgrund sprachlicher Barrieren.Von den verbleibenden 765 Patienten wiesen 652 (85.2%)eine Fraktur der mittleren Klavikula Drittels auf. Von diesen wurden 642 konservativ und 10 operativ (ESIN=6,Osteosutur=2,Fixateur extern=2) behandelt. Alle Patienten erhielten einen Fragebogen welcher den Quick-DASH (Disabilities of the Arm,Shoulder,Hand) und den Peds-QL (PEdiatric Qualitiy of life) beinhalteten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zum jetzigen Zeitpunkt beträgt die Follow-up Quote 55.4% (424 Patienten). Das mittlere Alter der Studienteinehmer beträgt 5.92 Jahre(0.39-15.86). Nach einem mittleren Follow up von 6.16 Jahren(±3.3) betrug der mittlere Quick-DASH der Studiengruppe 2.75(± 5.57) sowie der mittlere Peds QL Score 93.91(± 8.12). Weder das Alter, noch das Geschlecht oder das Ausmass der Dislokation zeigten einen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse. Des Weiteren zeigten sich 93% der Patienten zufrieden bis sehr zufrieden mit dem kosmetischen Resultat. Die Datenerhebung ist zu jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen und wir werden die aktuellsten Ergebnisse präsentieren.

Unsere Ergebnisse zeigen bisher gute bis sehr gute klinische Ergebnisse bei überwiegend konservativer Therapie. Wir können keine statistisch relevanten Unterschiede bezogen auf Alter, Geschlecht oder Dislokation nachweisen. Eine Abweichung aufgrund des noch nicht vollständigen Follow-up ist jedoch nicht auzuschliessen. Bis jetzt resultiert in unserer Patientengruppe eine hohe gesundheitsbezogene Lebensqualität bei fast ausschliesslich konservativer Therapie, so dass wir den aktuellen Trend zu operativen Therapien bei Kindern und Jugendlichen nicht unterstützen können.