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Einfluss der Blutsperre auf das klinisch funktionelle Outcome nach der Implantation von Knie-Totalendoprothesen: Eine randomisierte klinische Studie (Clinical-Trials.gov NCT02475603)
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die klinisch-funktionellen Ergebnisse nach Knie-TEP hängen unmittelbar mit der Masse und Kraft der kniegelenksübergreifenden Muskulatur zusammen. Die Arbeitsgruppe konnte bereits zeigen, dass die Anwendung der Blutsperre nach 60 Minuten eine signifikante Steigerung der Proteolyseaktivität innerhalb des M. vastus medialis induziert ohne allerdings die Anzahl/Funktion der Mitochondrien zu beeinflussen (Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2016). Unklar ist der Einfluss der molekularen Effekte der Ischämie auf das funktionelle Ergebnis und die Patientenzufriedenheit nach Knie-TEP.
Die Hypothese der vorliegenden Studie lautete: Die primäre Implantation einer Knie-TEP ohne Blutsperre hat einen positiven Effekt auf die postoperative Muskelkraft, die posttraumatische Funktion, und die Patientenzufriedenheit.
Methodik: Es erfolgte der Einschluss von 76 Patienten mit symptomatischer Gonarthrose in die randomisierte, kontrollierte und monozentrische Studie bei geplanter primärer Knie-TEP. Mit ihrer Einwilligung wurden die Patienten randomisiert der Gruppe A (Knie-TEP mit Blutsperre) (n = 37) oder B (Knie-TEP ohne Blutsperre) (n = 39) zugeteilt. Ein positives Ethikvotum liegt vor (Aktenzeichen 2012-334N-MA).
Ein computer-gestütztes isokinetisches Seilzugverfahren (Moflex, Recotec/Bernina, Schweiz) für lineare Belastungen in der geschlossenen Kette wurde zur Messung der Kraft der kniegelenkübergreifenden Muskulatur genutzt (präoperativ, 1, 6 Wochen, 6 Monate postoperativ).
Anhand validierter Fragebögen wurden die funktionellen Ergebnisse (Oxford Knee Score, WOMAC Score), die Erwartung/Zufriedenheit (in Anlehnung an den englischen Mancuso Score) und der Gesundheitszustand der Patienten (EQ-5D index, EQ-VAS, anxiety score, depression score, hospital-anxiety-depression scale) (präoperative, 6 Wochen, 6 Monate postoperativ) quantifiziert.
Die Effektstärke für die Zielvariablen Muskelkraft/Scores betrug 0,4; die statistische Power lag bei > 0,8; Fallzahl n=36 pro Gruppe (Pre-hoc-Test).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zwischen den randomisierten Gruppen zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede im Hinblick auf Parameter wie Alter, Geschlecht, Seite, Händigkeit, BMI, ASA-Score, Narkoseverfahren, Operateur, Operationstechnik, Prothesendesign, Rehabilitationsprotokoll, präoperative Deformität und Arthrosegrad.
Die isokinetische Funktion der kniegelenkübergreifenden Muskulatur (Spitzenkraft N, Arbeit J, Arbeit total J und Leistung W) ergab keinen Unterschied zwischen den Gruppen.
Keine statistisch signifikanten Unterschiede zeigten sich zwischen den Gruppen im Hinblick auf die funktionelle Ergebnisse, die Erwartung/Zufriedenheit und der Gesundheitszustand der Patienten.
Basierend auf unsere Daten beeinflusst die primäre Implantation einer Knie-TEP mit und ohne Blutsperre gleichermaßen die isokinetische Kraft der kniegelenkübergreifenden Muskulatur, das funktionelle Outcome, die Patientenzufriedenheit sowie den Gesundheitszustand positiv.