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Vollbelastung nach Knie-TEP – Voraussetzung für die korrekte Messung der mechanischen Beinachse
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die mechanische Beinachse nach Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) verändert sich innerhalb der ersten drei postoperativen Monate. Bis dato ist unklar, warum es zu dieser Veränderung kommt, da die zu Grunde liegenden Mechanismen, wie beispielsweise eine Steigerung der Belastung nicht ausreichend untersucht wurden.
Daher untersucht die vorliegende Studie, ob eine Korrelation zwischen Belastung und mechanischer Beinachse in den ersten drei Monaten nach Implantation einer Knie-TEP existiert.
Methodik: Belastung und mechanische Beinachse wurden bei 115 Patienten 10 Tage und 12 Wochen nach Knie-TEP prospektiv untersucht. Die Messung der mechanischen Achse erfolgte anhand standardisierter Ganzbeinaufnahmen im Stehen. Gleichzeitig wurde die Kraft mit der das Bein belastet wurde mit Hilfe einer Waage gemessen. Es erfolgt die statistische Berechnung der Korrelation zwischen absoluter und relativer Belastung und der mechanischen Beinachse unter Verwendung des Pearson's-Test.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei Patienten mit voller Streckung (n=100) verändert sich die mechanische Achse von -0,82° ± 1,9° Valgus-Alignment nach 10 Tagen zu einem Varus-Alignment von +0,6° ± 1,5 nach 3 Monaten (p < 0,01). Zum Zeitpunkt der ersten Messung beträgt die Belastung 89,9 % ± 10,7 %, wohingegen nach 3 Monaten die Belastung bei 93,0 % ± 7,0 % (p < 0,01) liegt. Zu beiden Messzeitpunkten korreliert die mechanische Achse mit der relativen Belastung (r = 0,804, p < 0,001 und r = 0,562, p < 0,001). Dies gilt auch für Patienten mit postoperativen Streckdefizit.
In den ersten drei Monaten nach Knie-TEP Implantation verändert sich die mechanische Beinachse, wobei eine signifikante Korrelation mit einer Zunahme der Belastung des Beines besteht.
Demzufolge sind Vollbelastung und komplette Streckung Voraussetzungen für eine korrekte Bestimmung der mechanischen Beinachse anhand der Ganzbeinaufnahme nach Knie-TEP. Unmittelbar postoperativ angefertigte Ganzbeinaufnahmen können bei verminderter Belastung daher nicht verwendet werden, um die tatsächliche Beinachse korrekt zu bestimmen.