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Rotationsfehler in Ganzbeinstandaufnahmen nach Knieendoprothetik und der Einfluss auf die gemessene mechanische Beinachse und coronare Komponentenplatzierung
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die Rotation der unteren Extremität in Ganzbeinstandaufnahmen wirkt sich auf die gemessene mechanische Beinachse aus. Wir fragten uns inwiefern Rotationsfehler in Ganzbeinstandaufnahmen nach Kniegelenkendoprothetik einem high-volume Zentrum auftreten und welche Konsequenzen für die gemessene mechanische Beinachse und coronare Komponentenausrichtung resultieren.
Methodik: In 100 Ganzbeinstandaufnahmen wurde die mechanische Beinachse und coronare femorale und tibiale Komponentenausrichtung gemessen. Der bestehende Rotationsfehler der Aufnahme wurde bestimmt und sein auf Einfluss auf die mechanische Beinachse und coroanre Komponentenplatzierung berechnet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Durchschnittlich fand sich in den Ganzbeinstandaufnahmen eine Innenrotation von 8.1° (9.3° SD) bei maximal 16° Außen- und 36° Innenrotation.
Hierdurch resultierten Unterschiede zwischen den Messungen vor und nach der Rotationskorrektur bezüglich der mechanischen Beinachse sowie der coronaren Komponentenausrichutung zwischen durchschnittlich 0.6° und 0.8° (range 3.5° Valgus- und 1.6° Varusfehler). Folglich wurden 11 von 100 Patienten fälschlicherweise als Ausreißer von einer neutralen mechanischen Beinachse (0° +/-3°) zugeordnet.
Chirurgen sollten bei der Interpretation von Messungen von Ganzbeinstandaufnahmen mögliche Rotationsfehlstellungen nicht außer Acht lassen. Besonde Sorgfalt ist bei wissenschaftlichen oder gutachterlichen Auswertungen geboten.