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Vergleich von konventionellen, computer-navigierten und patientenspezifischen Kniegelenksendoprothesen bei Chirurgen mit weniger als 50 primären Knieprothesen pro Jahr
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die Knieendoprothese stellt eine sichere und bewährte Therapieoption in der operativen Versorgung der Gonarthrose dar. Die Präzision der Ausrichtung in der frontalen Ebene ist von besonderer Bedeutung für die Langzeitergebnisse und Abweichungen von mehr als 3° scheinen mit frühzeitigem Abrieb und Lockerung vergesellschaftet zu sein.
Neue Entwicklungen wie Computer-Navigation und patientenspezifischen Instrumente (PSI) versuchen eine Optimierung der Implantationsgenauigkeit zur erreichen.
Ziel dieser Studie ist, wie sich die Situation bei Chirurgen mit niedrigerer Erfahrung (<50 primäre KTEP/Jahr) darstellt.
Methodik: In der retrospektiven Kohortenstudie wurden 373 Patienten mit 385 primär implantierten ungekoppelten Endoprothesen im Zeitraum von 2005-2015 eingeschlossen (PSI:59; Navigation:209, Konventionell:117). Patienten von Operateuren mit mehr als 50 Knie-TEPs/Jahr wurden ausgeschlossen.
Verglichen wurden die Parameter Op-Zeit, Kosten, stationäre Verweildauer, intra-/postoperative Komplikationen, klinische Verlaufskontrollen, radiologische Beinachsen und Implantatlage, sowie laborchemische Werte und Transfusionsbedarf. Zur Evaluation des Langzeitergebnisses wurde ein Fragebogen bestehend aus WOMAC-Score und Oxford-Knie-Score verwendet. Erreicht wurde dadurch ein Folow up von durchschnittlich 5,9 Jahren.
Der Einfluss von unabhängigen Variablen auf die Patienten-Scores wurde mit multivariaten logistischen Regressionsmodellen bewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der WOMAC- und Oxford-Knee-Score zeigen bei der PSI-Gruppe bessere Werte, jedoch ohne statistische Signifikanz. Passt man den WOMAC-Score mit Hilfe einer mulitvariaten Analyse bezogen auf Alter, Arthrosegrad, ASA-Status und Implantattyp an zeigen sich PSI als unabhängiger Prädiktor für einen besseren WOMAC-Schmerz-Score (p<0,01).
Bei den postoperativen Komplikationen zeigt sich eine erhöhte Infekt- und Wiederaufnahmerate bei der Konv.-Gruppe (tiefe Infektion Konv.: 8,5%, Nav.:0,5%, PSI: 1,7% (p<0,001) , Wiederaufnahmen konv.:14,5%, Nav.: 7,2%, PSI: 5,1%(p=0,044)).
In der PSI-Gruppe zeigt sich außerdem ein geringerer Blutkonservenbedarf, sowie eine kürzere postoperative Liegedauer von 7,5±2,5 Tagen (p< 0,001).
Seitens des Alignements zeigt sich für die Navigation in der Frontalebene mit knapp 90% der Prothesen im Bereich von ±3° Varus/Valgus ein besseres Ergebnis, als bei den beiden anderen Gruppen. In der Sagittalebene stellt diese sich jedoch als ungenauer dar.
Diese Studie gibt einen Hinweis darauf, dass PSI oder Navigation für Chirurgen mit niedrigerer jährlicher Operationfrequenz eine echte Alternative darstellen können. Vor allem die patientenspezifischen Implantate weisen in Punkto Patientenzufriedenheit, Beweglichkeit und Komplikationsrate bessere Ergebnisse auf als die konventionelle Vergleichsgruppe.
Eine klare Empfehlung kann auf Grund des retrospektiven Studiendesigns nicht gegeben werden. Prospektiv randomisierte Studien bleiben abzuwarten.