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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Bedeutung des tibialen Slopes auf die hintere Schublade im gesunden Kniegelenk

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Clemens Gwinner - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Andreas Weiler - Sporthopaedicum Berlin, Berlin, Germany
  • Imke Schatka - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin, Berlin, Germany
  • Tobias Jung - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI24-1320

doi: 10.3205/17dkou232, urn:nbn:de:0183-17dkou2328

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Gwinner et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Dem tibialen Slope wird eine zunehmende Bedeutung in Bezug auf die anteroposteriore Kniegelenksstabilität zugemessen. Dieser Zusammenhang ist jedoch bisher lediglich in Bezug auf das vordere Kreuzband untersucht worden.

Ziel der vorliegenden Studie war es, die Bedeutung des tibialen Slopes auf die hintere Schublade im gesunden Kniegelenk zu evaluieren.

Methodik: 124 (35w, 89m; 41 (range 18 - 75) Jahre) Röntgenstressaufnahmen mittels Telos-Halteapparat von gesunden Kniegelenken wurden in die Studie eingeschlossen. Anhand dieser wurden die hintere Schublade (HSL) sowie der tibiale Slope von zwei verblindeten Untersuchern bestimmt. Unterschiede zwischen Subgruppen, Geschlecht und Alter wurden anhand des t Test und Pearson Korrelation ermittelt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Patienten hatten eine durchschnittliche HSL von 2.8mm (±1.9 mm; range 0-8mm) und einen Slope von 8.6° (±2.6°; Range 1-14°). Es zeigt sich eine signifikante Korrelation zwischen der HSL und dem tibialen Slope (P < .0001; r=0.76 und R2=0.58). Die Subgruppierung des Patientenkollektives anhand des tibialen Slopes (Gruppe I < 7°; II = 7-8.5°; III = 9-10.5°; IV > 11°) zeigte signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen mit einer steigender HSL bei steigendem Slope. Zusätzlich zeigte sich eine schwache aber signifikante Korrelation zwischen der HSL und dem Patientenalter (P=.004, r=0.26). Das Geschlecht hatte keinen signifikanten Einfluss.

Zusammenfassend zeigt sich nicht nur eine deutliche Varianz bezüglich des tibialen Slopes sondern auch bezüglich der hinteren Schublade im gesunden Kniegelenk. Ein steigender tibialer Slope geht dabei mit einer steigenden hinteren Schublade einher. Dieser Zusammenhang muss bei der Implantwahl in der Knieendoprothetik als auch in der Behandlung von Bandverletzungen des Kniegelenkes bedacht werden.