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Der Schulterschrittmacher für die Behandlung funktioneller Schulterinstabilität- erste Ergebnisse einer Pilot-Studie
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Schulterinstabilität kann durch ein abnormes Zusammenspiel von Muskelkontraktionen verursacht werden, die ab einem bestimmten Punkt einer Bewegungsphase zu einer meist posterioren Subluxation oder Dislokation führen (Polar-Typ III Instabilität). Ursache hierfür ist eine Unterfunktion der Außenrotatoren und periskapulären Musklulatur. Während ein chirurgischer Eingriff keine Besserung erzielt, sondern die Schmerzen meist verstärkt und die Funktion zusätzlich vermindert, ist ein konservatives Behandlungskonzept oft von limitierter Wirkung in Abhängigkeit von der Compliance und neuromuskulär-koordinativen Fähigkeiten der Patienten sowie der pathologiespezifischen Expertise der betreuenden Physiotherapeuten.
Ziel dieser Pilot-Studie war es, die Wirksamkeit des sogenannten "Schulterschrittmachers" zu untersuchen. Dieser stimuliert inaktive Muskelgruppen bei Patienten mit einer Polar-Typ III Instabilität während der Bewegungsphase, um die glenohumerale Stabilität wiederherzustellen.
Methodik: Drei Patientinnen im Alter von 15 bis 21 Jahren mit erfolglos behandelter Polar-Typ III Instabilität wurden im Rahmen dieses Pilotprojektes eingeschlossen. Alle Patientinnen leiden an therapierefraktärer, unwillkürlicher, positionsabhängiger posteriorer Schulterinstabilität, die Schmerzen, Unbehagen, deutliche Einschränkungen im Alltag und Sport (durchschnittlicher subjektiver Schulterwert von 33.3%; 30-40%) sowie emotionalen Stress verursacht. Durch korrekte epikutane Platzierung des Schulterschrittmachers wurde eine elektrische Stimulation der Außenrotatoren und der Skapula-retrahierenden Muskulatur erreicht. Schmerzen, subjektives Instabilitätsgefühl, Bewegungsumfang und makroskopisch sichtbare abnorme Muskelkontraktionen sowie Veränderungen der Schulterkontur als Zeichen einer Dislokation wurden bei ein- und ausgeschaltetem Schulterschrittmacher analysiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Keine Änderung des Beschwerdebildes konnte bei platziertem, jedoch ausgeschaltetem Schulterschrittmacher festgestellt werden. Bei eingeschaltetem Schulterschrittmacher war den Patientinnen eine freie Beweglichkeit ohne Schmerzen, Unbehagen, subjektiver oder objektiver Instabilität möglich. Alle drei Patientinnen bewerteten dies als sehr erfreuliche sowie hoffnungsstiftende Erfahrung und meldeten sich freiwillig zur Teilnahme an weiteren Trainingseinheiten mit dem Gerät. Es wurden keine Komplikationen beobachtet.
Die elektrische Stimulation unteraktiver Außenrotatoren und Skapula-retrahierender Muskeln durch den Schulterschrittmacher ist in der Lage während der Dauer der Anwendung die Stabilität bei Patienten mit Polar-Typ III Schulterinstabilität erfolgreich wiederherzustellen.