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Das Thorax-Trauma damals und heute: eine 10-Jahres Analyse
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Das Thoraxtrauma stellt weiterhin eine der häufigsten Verletzungsmuster beim polytraumatisierten Patienten dar. In den vergangenen Jahren haben sich die diagnostischen und therapeutischen Behandlungsalgorithmen sowohl in der Präklinik wie auch im Krankenhaus verändert. Welchen Einfluss diese Veränderungen auf das Überleben der Patienten hat, ist jedoch unklar.
Methodik: Einschlusskriterien: Polytraumatisierte Patienten (Alter>16J) mit schwerem Thoraxtrauma (AIS>3) aus dem TraumaRegister DGU® (TR-DGU) zwischen Januar 2005 und Dezember 2014. Es wurden demographischen Daten, Verletzungsmuster und -schwere, radiologische Notfallprozeduren, die Intubationsindikation sowie die Beatmungsdauer erfasst. Weiter wurden chirurgische Notfalleingriffe, das Auftreten von Komplikationen und die Mortalität pro Berichtsjahr und über den gesamten 10-Jahreszeitraum ausgewertet.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 16.773 Patienten eingeschlossen. Die Nutzung der Computertomographie stieg signifikant an (p<0.001), während die Anzahl der Röntgenbilder abnahm (p<0.001). Die Anzahl der AISThorax=3 gewerteten Verletzungen stieg an, (p<0.001) während AISThorax=4 Verletzungen abnahmen (p<0.001). Sowohl die Rate der Intubationen, wie auch die Aufnahmezahlen auf die Intensivstation nahm über den Beobachtungszeitraum ab (p<0.001). Die Beatmungsdauer verkürzte sich ebenfalls (p<0.001) und Notfalleingriffe aber auch Komplikationsraten bei Lungenversagen, Sepsis und Multi-Organversagen verringerten sich (p<0.001). Interessanterweise blieb die Mortalitätsrate unverändert.
Schlussfolgerung: Die Schwere der Thoraxverletzungen nahm über die Jahre ab und die diagnostischen Maßnahmen verbesserten sich. Der gesteigerte Einsatz der Computertomographie könnte Einfluss auf die sinkenden Komplikationsraten haben. Unsere Daten demonstrieren einen positiven Trend bei polytraumatisierten Patienten mit schweren Thoraxverletzungen.