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Folgen der Affektion der Halswirbelsäule bei rheumatoider Arthritis- eine biomechanische Untersuchung der Bandstrukturen des atlantoaxialen Komplexes
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Der Durchmesser von anteriorem und posteriorem antlantoaxialem Interval ist diagnostisch und prognostisch relevant im Hinblick auf mögliche neurologische Störungen bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Im Rahmen des Follow-ups werden zumeist Röntgen- und MRT-Untersuchungen durchgeführt. Diese Untersuchung zielte darauf, den Durchmesser dieser Intervalle, während Flexions- und Extensionsbewegungen der Halswirbelsäule zu untersuchen, wenn die Ligamenta transversum und alaria geschädigt sind.
Methodik: An 10 nativen Humanpräparaten wurde mittels seitlicher Fluoroskopie der Durchmesser von anteriorem und posteriorem atlantoaxialen Interval in Neutralposition, altersentsprechender Flexion und Extension bestimmt. Zuerst wurden die Präparate in intaktem Zustand untersucht, anschließend wurden schrittweise das Ligamentum transversum und die Ligamenta alaria durchtrennt und die Untersuchungen entsprechend wiederholt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine Schädigung des Ligamentum transversum führte zu einer Verbreiterung des anterioren atlantoaxialen Intervals von 0,65mm in Flexion, eine Verletzung der Ligamenta alaria zu einer signifikanten Vergrößerung auf 3,59mm durchschnittlich. Auch in Extension zeigt sich eine Zunahme des atlantoaxialen Intervals um 0,60mm bzw. 0,90mm nach Durchtrennung der Bandstrukturen. Der Durchmesser des posterioren atlantoaxialen Intervals verkleinert sich bei Flexion der Halswirbelsäule um 1,37mm nach Durchtrennung des Ligamentum transversum und signifikant um 3,57mm bei Verletzung der Ligamenta alaria. In Extension ist er um 1,61 bzw. 0,41mm reduziert.
Um Patienten mit einem erhöhten Risiko neurologischer Störungen und ggf. den adäquaten Interventionszeitpunkt herauszustellen sind Funktionsaufnahmen der Halswirbelsäule unerlässlich im Follow-up von Patienten mit rheumatoider Arhritis.