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Behandlung von instabilen Osteolysen im Bereich des Dens axis mit Ballonkyphoplastie und additiver Densschraubenosteosynthese
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Osteolytische Destruktionen im Bereich der oberen HWS sind selten. Sie können u.a. bei hämatologischen Erkrankungen bzw. bei Hämangiomwirbelkörpern auftreten.
Verschiedene Falldarstellungen über die Behandlung von Metastasen im Bereich der oberen Halswirbelsäule mittels Vertebroplastie wurden veröffentlich (1). Nur wenige Fälle beschreiben die Anwendung der Ballonkyphoplastie in diesem Bereich (2). Wir stellen eine Fallserie mit 4 Patienten vor, bei denen eine stabilitätsgefährdende Osteolyse im Bereich des Dens axis mittels Ballonkyphoplastie und einer additiven Densschraube behandelt wurde.
Methodik: Darstellung einer konsekutiven Fallserie von 4 Patienten mit einer stabilitätsgefährdeten Osteolyse im Bereich des 2. Halswirbels. Die Stabilitätsgefährdung wurde mit dem Spine Instability Neoplastic Score (SINS) errechnet. Alle Patienten beklagten Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule und hatten einen lytischen Prozess im Bereich des 2. Halswirbels mit einem Verlust der Wirbelkörperintegrität von > 50% bei einer erhaltenen Wirbelkörperrahmenstruktur
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Drei Patienten mit einer stabilitätsgefährdenden Osteolyse bei muliplem Myelom sowie ein Patient mit eine instabile Osteolyse bei Hämangiomwirbel im Bereich des Wirbelkörpers und Dens des 2. Halswirbels wurden unserer Klinik vorgestellt. An radiologischer Diagnostik wurde bei allen Patienten ein Röntgen, eine CT-Untersuchung sowie eine MRT-Untersuchung der Halswirbelsäule durchgeführt. Die Patienten hatten einen errechneten SINS > 7. Alle vier Patienten wurden mit einer Ballonkyphoplastie im Bereich des 2. Halswirbelkörpers sowie einer bicorticalen Denschraubenosteosynthese über einen anterioren Zugang zur Halswirbelsäule operativ versorgt. Komplikationen traten weder intraoperativ noch postoperativ auf. In den durchgeführten postoperativen Röntgenbildern zeigte sich eine regelrechte Lage des eingebrachten Zements sowie der Densschraube. Schmerzen in der Halswirbelsäule waren bei allen Patienten postoperativ regredient. Die drei Patienten mit einem Multiplem Myelom konnten anschließend hämatologisch mit einer Systemtherapie behandelt werden.
Die Ballonkyphoplastie und additive Schraubenosteosynthese des Dens axis ist eine sichere und wenig aufwändige Behandlungsoption für große osteolytische Läsionen mit Frakturgefahr im Bereich des 2. Halswirbelkörpers und des Dens. Die Ballonkyphoplastie ermöglicht eine gute Abschätzung des einzubringenden Zementvolumens und kann die Sicherheit hinsichtlich möglicher Zementleckagen erhöhen. Die zusätzliche Densschraubenosteosynthese führt zu einer additiven Stabilisierung und kann möglicherweise Spätkomplikationen, wie eine Densfraktur, entgegenwirken.