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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Adoleszentenskoliose und lumbosakrale Übergangsstörung (LSTV)

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Franz Landauer - Univ. KLinik für Orthopädie und Traumatologie, SALK, Salzburg, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI18-1342

doi: 10.3205/17dkou173, urn:nbn:de:0183-17dkou1734

Veröffentlicht: 23. Oktober 2017

© 2017 Landauer.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die Versuchsanordnung des "Euler buckling mode" lässt einen Zusammenhang zwischen Skoliosen und einer lumbosakralen Übergangsstörungen (LSTV) bei lumbalen Krümmungen vermuten.

Somit stellt sich die Frage: "Ist eine LSTV (Bertolotti-Syndrom) bei lumbalen Skoliosen gehäuft diagnostizierbar?"

Methodik: Im klinischen Alltag wurde bei 12 adoleszenten Skoliosepatientinnen mit radiologischem Verdacht auf eine lumbosakrale Übergangsstörung im Rahmen der Korsettversorgung eine MRI-Untersuchung veranlasst. Die vorgelegten MRI-Bilder von verschiedensten Röntgeninstituten zeigten jedoch eine große qualitative Streubreite.

Es wurden daher dieser Beobachtung folgend prospektiv die nachfolgenden vergleichbaren 12 Patientinnen mit radiologischem Verdacht auf eine LSTV nur mehr einem Röntgeninstitut nach Festlegung der Aufnahmekriterien mit Fokussierung auf den lumbosakralen Übergang und Darstellung aller 3 Ebenen im Raum zugewiesen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der ersten Gruppe wurde nur einmal eine LSTV Castellvi IIIa bestätigt. In 5 Fällen war der laterale Anteil von L5/S1 mit dem Ligamentum iliolumbale nicht abgebildet und es wurde in 8 Fällen nur sagittale und axiale Schichten geliefert.

In der zweiten Gruppe konnte nach Festlegung der genannten Aufnahmekriterien bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen in 5 Fällen eine LSTV diagnostiziert werden: Castellvi Typ Ia (2x), Ib (1x) und IIa (2x).

Bei allen korsettpflichtigen Patientinnen sollte bei lumbalen Krümmungen eine MRI-Abklärung veranlasst werden. Dies ist jedoch nur aussagekräftig wenn alle 3 Ebenen im Raum angefertigt werden. Zur Beurteilung des Ligamentum iliolumbale ist zusätzlich eine hohe Aufnahmequalität zu fordern.

Die Bezeichnung Bertolotti-Syndrom und die Klassifikation nach Castellvi benötigt bei Skoliosen eine weitere Differenzierung.

Als Limitierung dieser Studie wird gesehen, dass nur Skoliosepatientinnen mit dem Verdacht auf eine LSTV der MRI-Untersuchung zugewiesen wurden. Dies beeinflusst aber nicht das Grundproblem der Qualitätsunterschiede bei den vorgelegten Aufnahmen.