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Chronische Schmerzen des Iliosakralgelenkes – 1 Jahres Ergebnisse einer randomisiert-kontrollieren Studie zum Vergleich der konservativen Therapie gegenüber der minimal invasiven operativen Behandlung
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: In ungefähr 15-30% der Patienten mit chronischen, lumbalem Rückenschmerzen wird dem Iliosakralgelenk eine signifikante Ursache der Schmerzentstehung zugeschrieben.
Chronischer ISG Schmerz geht mit einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und Behinderung im Alltag einher. Wenn die ausgeschöpfte konservative Therapie sowie Interventionen wie Ablation oder Steroidinjektionen versagen, wurden minimalinvasive Operationsmethoden entwickelt. Wir berichten über die 12 Monats Ergebnisse der europäischen, multizentrischen, randomisiert-kontrollierten Studie zum Vergleich der minimalinvasiven Fusion des Iliosakralgelenkes gegenüber einer weitergeführten konservativen Therapie bei Patienten mit chronischen ISG Schmerzen.
Methodik: 103 Patienten mit chronischen ISG Schmerzen wurden randomisiert zur konservativen Gruppe (n=51) oder zur Versteifung des Iliosakralgelenkes, wobei dreieckige Implantate aus Titan verwendet wurden (n=52). Die konservative Therapie bestand aus der Optimierung der Schmerzmedikation, individualisierte Physiotherapie sowie Aufklärung über das Krankheitsbild im Sinner einer multifaktoriellen Therapie. Während der Follow-ups wurden die subjektive Schmerzempfindung durch den VAS evaluiert, die Einschränkung der Alltagsaktivitäten durch Verwendung des ODI, die Lebensqualität durch Verwendung des EQ-5D-3L getestet, sowie die Funktion des ISG durch den "active straight leg raise test" kontrolliert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach 12 Monaten verbesserte sich der VAS in der Fusionsgruppe um 41,6, wogegen in der konservativen Gruppe ein Rückgang um14,0 verzeichnet wurde (p<.0001). Der ODI verbeserte sich um 25.0 in der Fusionsgruppe, in der konservativen Gruppe wurde eine Verbesserung von 8.7 beobachtet (p<.0001). Auch bei der Einschätzung der Lebensqualität durch Verwendung des EQ-5D-3L ergaben sich deutliche Verbesserungen in der Fusionsgruppe. Nach 6 Monaten wurde Patienten in der konservativen Gruppe die Möglichkeit zum "crossover" gegeben. Patienten welche sich hierzu entschlossen, hatten vor dem "crossover" keine Verbesserung im VAS und ODI angegeben. Nach der Fusion zeigte sich eine durchschnittliche Verbesserung in ODI und VAS wie in der ursprünglichen Fusionsgruppe. Ein Fall einer postoperativen Nervenirritation wurde verzeichnet. Es kam zu keinem relevanten Adverse Event zwischen 6 und 12 Monats Follow-up.
Für Patienten mit chronischen Schmerzen des Iliosakralgelenkes zeigt sich die minimalinvasive Versteifung als sichere und effektive Methode und scheint bei ausgeschöpfter konservativen Therapie bezüglich Schmerzreduktion und Verbesserung der Lebensqualität als eine hervorragende Therapieoption.