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Altersabhängige Integration einer Kurzschaft-Hüftendoprothese – eine klinische und radiologische Verlaufskontrolle über 24 Monate
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Kurzschaftprothesen nehmen mit ca. 30% inzwischen einen hohen Marktanteil in der Primärprothetik des Hüftgelenkes ein [1].
Diverse Studien konnten ihren Stellenwert zur Versorgung junger Patienten nachweisen [2].
Inwieweit die Versorgung älterer Patienten (über 60 Jahre) ebenfalls reproduzierbar gute Ergebnissen zeigt, ist bislang unklar.
Mithilfe der vorliegenden Studie sollte der Frage nachgegangen werden, ob sich signifikante Unterschiede in der Ergebnisbeurteilung beim Vergleich von Patienten unter und über 60 Jahren in einem 2-Jahres-Follow-Up zeigen.
Methodik: 67 Patienten wurden in dieser prospektiven Studie eingeschlossen (Ethikvotum 152/09) und prä- als auch direkt postoperativ und nach 6, 12 und 24 Monaten klinisch und radiologisch untersucht.
Zur klinischen Evaluation wurde der Harris Hip Score (HHS) erhoben, ferner erfolgten Nativröntgenaufnahmen sowie eine Knochendichtebestimmung mittels Dualenergie-Röntgenabsorptiometrie (DXA).
39 der 67 Patienten waren unter 60 Jahre (51 ± 6; 33-58) alt und 28 über 60 Jahre (66 ± 6; 60-78).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der HHS konnte bei den jüngeren Patienten (K< 60) von 54 ± 8 präoperativ auf 93 ± 10 postoperativ im 2-Jahres-Follow-Up verbessert werden.
Bei den älteren Patienten (K >60) verbesserte sich der HHS von 59 ± 15 auf 94 ± 8.
Die BMD-Werte im Vergleich von postoperativ zum 2-Jahres-Follow-Up ergaben einen Verlust von 1,52% ± 4,77% für K< 60 und 1,58% ± 2,11% für K >60.
In den proximalen Grün-Zonen 1 und 2 zeigten sich Verluste von 6,09% ± 9,48% bzw. 1,7% ± 13,54% für K< 60 und für K >60 von 7,22% ± 9,60% bzw. 1,88% ± 13,54%.
Eine Zunahme war in der distalen Zone 3 in beiden Kollektiven, 1,79% ± 6,34% für K< 60 und 1,10% ± 5,85% für K >60 zu beobachten.
In der distalen Zone 4 wurde ein Zuwachs von 0,1% ± 12,04% bei K< 60 erfasst und ein Verlust von 5,72% ± 6,81% bei K >60.
Zone 5 ergab einen Zuwachs von 0,86% ± 13,74% für K< 60 und einen Verlust von 2,97% ± 5,59% für K >60.
In der proximalen Zone 6 gab es jeweils einen Zuwachs von 3,33% ± 9,89% für K< 60 und 8,32% ± 10.24% für K >60.
Zone 7 zeigte einen Verlust von 7,49% ± 22,68% für K< 60 und 6,45% ± 24,55% für K >60.
Insgesamt zeigt sich ein geringerer Verlust (Zone 1 und 2) bzw. größerer Zuwachs (Zone 3,4 und 5) der Knochendichte bei K<60, was für eine bessere Osteointegration der Prothese spricht.
In den Zonen 4 und 5 gibt es deutliche Unterschiede der beiden Kollektive. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass der Faktor Alter diese Zonen beeinflusst. Diese Ergebnisse können zum Anlass genommen werden, weitere Studien durchzuführen.
Literatur
- 1.
- von Lewinski G, Floerkemeier T. 10-year experience with short stem total hip arthroplasty. Orthopedics. 2015 Mar;38(3 Suppl):S51-6. DOI: 10.3928/01477447-20150215-57
- 2.
- Kim YH, Park JW, Kim JS. Metaphyseal Engaging Short and Ultra-Short Anatomic Cementless Stems in Young and Active Patients. J Arthroplasty. 2016 Jan;31(1):180-5. DOI: 10.1016/j.arth.2015.07.029