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Entwicklung eines innovativen, online-basierten Lehrkonzepts für die Unfallchirurgie: MOOCS
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Hintergrund: Die Vermittlung von unfallchirurgischen Inhalten ist für die Versorgung von Verletzungen von höchster Relevanz. In diesem Zusammenhang wurden in der jüngeren Vergangenheit alternative Konzepte zur konventionellen Frontalvorlesung erarbeitet. Die jüngste Entwicklung stellen dabei Massive Open Online Courses (MOOCS) dar. Diese online basierte Form der Wissensvermittlung kombiniert alle Elemente moderner Didaktik und erlaubt durch interaktive Prüfungen des angeeigneten Wissens eine unabhängige und gleichzeitig effektive Kontrolle des Erlernten. Ziel des Projektes war es, einen komplett neuen und innovativen Kurs für die Unfallchirurgie zu entwickeln und einem online Testlauf zu unterziehen.
Methoden: Anhand von bestehenden Lehrplänen wurden die wichtigsten Inhalte der Unfallchirurgie identifiziert und zu jedem Thema ein entsprechender Beitrag generiert. Dieser wurde auf einer online Plattform (Coursera) allen Interessierten, parallel oder alternativ zur Frontalvorlesung, kostenlos zur Verfügung gestellt. Der erste Testlauf dauerte von Juni 2014 bis September 2014. Rückfragen wurden online beantwortet. Es wurde die Teilnehmerzahl und die erfolgreiche abgelegten Prüfungen registriert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 21 Beiträge mit einer Länge von 10 min bis 40 min generiert. Dabei wechselten sich filmische Momente mit reinen Wissensvermittlung und Prüfungsteile ab. Am Ende jeder Kurswoche hatten die Teilnehmer Prüfungsfragen zu beantworten an Hand derer der Lernerfolg gemessen wurde.
Insgesamt registrierten sich 2950 Teilnehmer aus 113 verschiedenen Ländern. Hiervon blieben 848 über die gesamte Zeit aktiv. 53% der Prüfungsteilnehmer beantworteten alle Prüfungsfragen mit einer Erfolgsquote von mindestens 60%.
Schlussfolgerungen: Wir demonstrieren erstmals ein völlig neues und innovatives Lehrkonzept. In diesem Pilotversuch konnten wir zeigen, dass mit einem überschaubaren Aufwand eine sehr große Zahl an Interessenten zu erreichen ist, deren Wissensvermittlung quantitativ zu bemessen ist. Ziel ist es nun anhand von randomisierten Fall-Kontroll-Studien die Qualität dieser Wissensvermittlung mit klassischen Formaten, wie z.B. der Frontalvorlesung zu vergleichen.