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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Ein Vergleich von intraoperativen Methoden zur Analyse der mechanischen Beinachse: eine Kadaverstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ulrich Lüke - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Emmanouil Liodakis - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Timo Stübig - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Eduardo M. Suero - Orthopedic Institute, Hospital for special surgery, New York, United States
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Unfallchirurgie, Hannover, Germany
  • Musa Citak - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Nael Hawi - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO25-493

doi: 10.3205/15dkou766, urn:nbn:de:0183-15dkou7666

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Lüke et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die intraoperative Abschätzung der mechanischen Beinachse ist essentiell für die operative Versorgung der unteren Extremität. Aktuelle Methoden zur klinisch/radiologischen Evaluation sind die Kabel-Methode, die Stab-Methode und das Achsbrett.

Ziel dieser Studie ist es die Unterschiede in Genauigkeit und Reproduzierbarkeit dieser Methoden herauszuarbeiten. Außerdem ist zu klären in wie weit sich diese Methoden in punkto Anwendbarkeit und Strahlenbelastung unterscheiden.

Methodik: 20 Präparate von 12 tiefgefrorenen Kadavern wurden zufällig ausgewählt und nach Fixierung mit allen drei oben genannten Methoden (Kabel-, Stab-, und Achsbrett) vermessen. Hiernach wurden die Kadaver einem CT-Scan mit Scout unterzogen.

Der Kreuzungspunkt zwischen mechanischer Beinachse und Tibiaplateau wurde als Bruchteil des Tibiaplateaus errechnet, beginnend vom medialen Rand (0%) und endend mit dem lateralen Rand (100%).

Ergebnisse: Verglichen mit der CT-Messung (Scout) zeigte sich ein Unterschied der Kreuzungspunkte bei der Kabel-Methode 3,9±8,5%, 3,6±7,6% mit der Stab-Methode und 3,6± 9,6% mit dem Achsbrett.

Der Unterschied aller Messungen ist statistisch nicht signifikant (p=0,450).

Der Durchschnittliche Schnittpunkt der mechanischen Achse mit dem Tibiaplateau war bei der Kabel-Methode bei 43,95±5,15%, bei der Stab-Methode bei 43,39±5,49% und 43,77±5,92% beim Achsbrett. Der Durchschnittliche Schnittpunkt in der CT Messung lag bei 42,46±5,22%. Die Unterschiede der einzelnen Methoden waren ebenfalls nicht statistisch signifikant.

Die intra-observer Reliabilität war bei allen drei Methoden gut (Kabel-Methode ICC=0,97, Stab-Methode ICC=0,95, Achsbrett ICC=0,96). Bezüglich der Strahlenbelastung zeigte sich weder bei der Strahlungszeit (p=0,349) noch beim Flächen-Dosis-Produkt (p=0,823) ein signifikanter Unterschied.

Schlussfolgerung: Alle drei beschriebenen Methoden zeigten sich als valide Instrumente zur Messung der mechanischen Beinachse. Mit geringem Aufwand lässt sich hiermit unkompliziert und sicher die mechanische Achse bestimmen und gegebenfalls korrigieren.