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Femorale Zemententfernung bei der Wechseloperation von zementierten Hüftschaftendoprothesen – in vitro Vergleich zwischen konventioneller Methode und computernavigierter Freihandfräse
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Die konventionelle Zemententfernung aus dem Femurschaft bei der Revision von zementierten Hüftendoprothesen ist komplikationsträchtig und zeitaufwendig. Computerunterstützte Anwendungen könnten zur Minimierung dieser Komplikationen beitragen. Ziel dieser Studie war es, die Funktionalität und Genauigkeit einer computernavigierten Freihandfräse zur Zemententfernung im Femurschaft mit den Ergebnissen des konventionellen Vorgehens zu vergleichen.
Methodik: Im Rahmen einer in-vitro-Studie wurde an Kunstknochen konventionell mit Hammer und Meißel (Kontrollgruppe) und mit einer navigierten Freihandfräse (Studiengruppe) der Zementmantel im Femurschaft entfernt, die Zeitdauer gemessen und die Temperaturentwicklung während der Polymerisation mit der des Fräsvorganges verglichen. Die Genauigkeit der Zemententfernung wurde mithilfe eines ISO-C 3D C-arm CT in acht definierten Schichten ermittelt. Errechnet wurde der maximale Fehler nach außen (MaxOuter) und innen (MaxInner) sowie der mittlere quadratische Fehler pro Schicht (RMS).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Gesamtzeitdauer zur Zemententfernung der Studiengruppe betrug 29:07 ± 05:45 min - die Zeit in der Kontrollgruppe 32:32 ± 07:51 min (p=0.05). In der Studiengruppe entfielen 13:41 ± 04:54 min für den navigierten Fräsvorgang, 06:56 ± 01:10 min. für standardisierte Röntgenbilder und 08:35 ± 01:25 min für die Segmentierung und 3D-Rekonstruktion des Zementmantels. Die Temperaturentwicklung während der Polymerisation des Knochenzementes (35,84 ± 5,45°C) war mit der während des Fräsvorganges (37,19 ± 8,33°C) vergleichbar. Die Zemententfernung war mit der konventionellen Methode in den distalen Schichten genauer.
Die rein navigierte Zemententfernung zeigt einen zeitlichen Vorteil gegenüber der konventionellen Methode. Entwicklungstechnisch bestehen Verbesserungspotentiale hinsichtlich der Fräsvorrichtung und -genauigkeit in den distalen Zementabschnitten.