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Skapulafrakturen mit zusätzlichen Verletzungen des Schultergürtels: Verletzungsmuster und funktionelles Ergebnis
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Veröffentlicht: | 5. Oktober 2015 |
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Fragestellung: Skapulafrakturen mit gleichzeitiger ipsilateraler Verletzung des Superior Shoulder Suspensory Complex (SSSC) sind eine seltene Verletzungsentität. Eine einheitliche Klassifizierung der Verletzungsmuster fehlt ebenso wie ein daraus ableitbarer Behandlungsalgorithmus. Ziel der Studie war es, eine kürzlich entwickelte Verletzungsklassifikation in Bezug auf die Anwendbarkeit und das funktionelle Ergebnis hin zu überprüfen.
Methodik: Retrospektiv wurden 161 Patienten mit Skapulafrakturen untersucht von denen 62 Patienten eine Komplexverletzung mit Beteiligung des SSSC hatten und 40 Patienten in eine Nachsorgeuntersuchung eingeschlossen werden konnten. Die Verletzungseinteilung erfolgte anhand einer von unserer Arbeitsgruppe entwickelten Klassifikation. Verglichen wurde neben der Frakturform und der Therapie auch das funktionelle Ergebnis durch den modifizierten Constant-Murley-Score nach Böhm (CMS).
Ergebnisse: Von 62 komplexen Skapulafrakturen wurden 30 (48%) als stabile, nicht dislozierte Frakturen klassifiziert (Typ A-Verletzungen), 15 (24%) als stabile, dislozierte (Typ B) Frakturen und 17 (28%) als instabile Typ C-Frakturen. Insgesamt lag der Anteil der operierten Patienten bei 43%, alle Typ A-Verletzungen wurden konservativ therapiert. Das funktionelle Ergebnis ergab für Typ A-Verletzungen eine durchschnittliche Seitendifferenz von 19 Punkten im normierten Constant-Murley-Score nach Böhm und verschlechterte sich auf 22 bzw. 32 Punkte mit steigender Verletzungsschwere bei Typ B und Typ C-Verletzungen. Operativ therapierte Typ B-Verletzungen schnitten im Vergleich zur konservativen Behandlung mit einem um 10 Punkte besseren CMS ab, bei Typ C-Verletzungen lag die Differenz bei 5 Punkten. Eine statistische Signifikanz konnte aufgrund des kleinen Kollektivs nicht erreicht werden, ein positiver Zusammenhang zwischen funktionellem Ergebnis und Therapieverfahren mittels Spearman-Rangkorrelationskoeffizienten ist jedoch gegeben.
Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt, dass eine objektive Klassifizierung und daraus auch eine Ableitung eines Therapiealgorithmus von komplexen Skapulafrakturen möglich ist und sich auch im funktionellen Ergebnis widerspiegelt. Eine Überprüfung an einem deutlich größeren Kollektiv ist jedoch zur Validierung der Daten erforderlich.