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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Rotatorenmanschetten (RM) Operation beim Sportler. Was können wir erwarten?

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Sven Reuter - Abteilung für Sportorthopädie, TU München, München, Germany
  • Andreas B. Imhoff - Abteilung für Sportorthopädie, TU München, München, Germany
  • Frank Martetschläger - Abteilung für Sportorthopädie, TU München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO20-1087

doi: 10.3205/15dkou687, urn:nbn:de:0183-15dkou6874

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Reuter et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Verletzungen der RM können eine gravierende Auswirkung auf die Schulterfunktion und die sportliche Leistungsfähigkeit haben. Die Datenlage der Einzelstudien im Hinblick auf das zu erwartende Ergebnis und die Sportfähigkeit nach operativer Versorgung der RM - Läsionen ist schwach. Die Frage nach der postoperativen Sportfähigkeit ist jedoch gerade für den anspruchsvollen Sportler von zentraler Bedeutung.

Ziel dieser systematischen Literaturrecherche ist die Evaluation der zu erwartenden Sportfähigkeit nach operativer Versorgung von RM - Läsionen.Nach unserer Hypothese bleibt die Sportfähigkeit nach RM - Operation bei einem Großteil der Patienten eingeschränkt.

Methodik: Es wurde eine systematische Literaturrecherche in verschiedenen Literaturdatenbanken in Anlehnung an die PRISMA (Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses )-Checkliste durchgeführt. Eingeschlossen wurden klinische Studien zwischen 2000-2014 die über eine offene oder arthroskopische Operation von RM - Läsionen und die postoperativen Sportfähigkeit berichten. Studien mit Evidenz Level 1-4 wurden akzeptiert. Die Studienqualität wurde mit dem Codeman Methodology Score (CMS) bewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Datenbanksuche ergab 3232 Artikel.Insgesamt 12 Studien erfüllten die Einschlusskriterien.Davon 10 Studien mit einer Evidenz Level 4 und einem durchschnittlichen CMS von 45,2 sowie zwei Studien mit einer Evidenz Level 3 und einem durchschnittlichen CMS von 45,2. Die durchschnittliche Dauer für die Rückkehr zum Sport nach operativer Therapie lag bei 8,3 Monaten (4,8-10,7 Monate). Bei 55% der professionellen Athleten wurde ein arthroskopisches Debridement (ASK.D.) durchgeführt, bei 33% erfolgte eine arthroskopische Rekonstruktion (ASK.R.) der RM. In der Gruppe der nicht-professionellen Athleten wurde in 62% eine offene und in 38% eine arthroskopische RM - Rekonstruktion durchgeführt. 79% aller Athleten konnten postoperativ sportliche Aktivitäten wiederaufnehmen. 48% der professionellen und 69% der nicht-professionellen Athleten erreichten ihr präoperatives Sportniveau.

Nur knapp 50% der professionellen Athleten erreichen nach RM - Operation wieder ihr präoperatives Sportniveau. Die ASK.R. und das ASK.D. sind Therapieverfahren mit einer vergleichbaren Return-to-Sports Rate bei professionellen Athleten. Das Wiedererlangen der präoperativen Sportfähigkeit gelingt bei nicht-professionellen Athleten in ca. 70% der Fälle. Die Studienqualität zu diesem Thema ist derzeit als unzureichend einzustufen.