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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Die biomechanische Evaluation plattenosteosynthetisch versorgter Skapulakörper- und Halsfrakturen im Skapulamodellversuch

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christiane Kruppa - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Martin Hoffmann - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Travis Burgers - Van Andel Research Institute, Grand Rapids, United States
  • Debra Sietsema - Orthopaedic Associates of Michigan, Grand Rapids, United States
  • Thomas A. Schildhauer - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Clifford Jones - Orthopaedic Associates of Michigan, Michigan State University, College of Human Medicine, Department of Surgery, Grand Rapids, United States

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO18-365

doi: 10.3205/15dkou653, urn:nbn:de:0183-15dkou6538

Veröffentlicht: 5. Oktober 2015

© 2015 Kruppa et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Für die Mehrheit der Skapulafrakturen führt eine nicht-operative Versorgung zu guten Ergebnissen. Teilweise, insbesondere bei instabile und stark dislozierte Skapulafrakturen erfolgt jedoch die operative Versorgung um symptomatischen Fehlverheilungen oder Pseudarthrosen vorzubeugen. Weiterführende Untersuchungen zwischen unterschiedlichen Osteosyntheseverfahren und ihren biomechanischen Eigenschaften sind zum heutigen Tage wenig erfolgt. Wir haben die biomechanischen Eigenschaften von unterschiedlichen Osteosyntheseverfahren von Skapulakörper- und Halsfrakturen in einem Skapulamodellversuch getestet.

Methodik: Von 33 erwachsenen synthetischen Skapulae wurden 3 intakt getestet, bei 20 Skapulae erfolgte eine Osteotomie zur Simulation einer Skapulakörperfraktur und bei weiteren 10 eine Osteotomie entlang des Skapulahalses. Die Skapulakörperfrakturmodelle wurden in vier Gruppen a fünf Skapulae eingeteilt und jeweils mit einer lateralen (L), einer lateral-posterioren (LP) DCP-Platte, oder einer L plus (M) medialen Rekonstruktionsplatte (L+M) bzw., LP + M fixiert. Die Skapulahalsfrakturmodelle wurden in zwei Gruppen mit je fünf Skapulae aufgeteilt und mit einer lateralen oder lateral-posterioren DCP-Platte fixiert. Die Modelle wurden statisch und cyclisch getestet und Steifigkeit, sowie Modellversagen bei Maximalbelastung getestet.

Ergebnisse: Die Steifigkeit der unterschiedlichen Osteosyntheseverfahren der Skapulakörperfrakturen zeigte keinerlei signifikante Unterschiede. L versorgte Modelle zeigten im Trend die höhere Maximalbelastung als LP Modelle (p=0.12) und L+M Modelle (p=0.082). Die Maximalbelastung der LP+M Modelle war im Trend größer als die der L+M (p=0.084). LP versorgte Skapulahalsfrakturen zeigten eine signifikant höhere Steifigkeit als L versorgte Modelle (p=0.0094). Es zeigte sich keine signifikanten Unterschiede in der Maximalkraft.

Schlussfolgerung: Die Versorgung von Skapulakörperfrakturen mit einer lateralen DCP-Platte zeigt die höhere Steifigkeit im Vergleich zu einer lateral-posterioren DCP-Platte und somit die geringere Dislokationstendenz. Die zusätzliche plattenosteosynthetische Versorgung medialseitig zeigt keine Verbesserung dieser Eigenschaften. Skapulahalsfrakturen zeigten mit Fixierung durch eine lateral DCP-Platte die höher Steifigkeit und somit geringe Dislokationstendenz im Vergleich zur einer lateral-posterioren Fixierung.